Warum die putzigen Tierchen alles überfluten
Nur mit Gummistiefeln in den eigenen Garten - Schuld sind die Biber
Unfreiwilliger Teich im Garten
Ohne Gummistiefel kann Bodo Voigt seinen eigenen Garten nicht mehr betreten. Dieser gleicht inzwischen eher einer Sumpflandschaft statt einem Ort der Entspannung. Schuld daran: die Biber.
Wie der Garten aussieht und welche Schäden die Biber verursachen, könnt ihr im Video sehen.
Biber überfluten Garten
Sobald er aus der Haustür tritt, steht er mehr als knöcheltief im Wasser. Bis zu einem halben Meter steht das Wasser in seinem Garten hoch, eine Belastung für Hausbesitzer Bodo Voigt. Entspannt in den Garten setzen? Das ist für ihn nicht mehr möglich. An seiner Stelle genießen Biber die Natur. Die süßen Nager machen für sie nichts Ungewöhnliches, bauen nur fleißig ihre Dämme. Doch genau da liegt das Problem.
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Seit 30 Jahren lebt der 65-Jährige am Tegeler Fließ in Brandenburg. Seit 2002 steht das Gebiet unter Naturschutz. Seither breiten sich die Biber hier weiter aus. Ihre Dämme verwandeln den Wasserlauf in eine Sumpflandschaft und stauen das Wasser, auch auf Grundstücken der Nachbarn. Die Häuser leiden unter dem Wasserstand, bekommen Risse oder sacken sogar ab.
Sauberer Teich wird zur Sumpflandschaft
Von dem einst schönen Fleck Natur sind die Anwohner heute nur noch genervt, berichtet Bodo Voigt bei einem Spaziergang um den Wasserlauf. „Hier war sauberes, klares Wasser drin gewesen. Man konnte hier auch kleine Fische drin sehen”, erzählt der Voigt im Gespräch mit RTL. Von dem klaren Wasser bleibt ihm heute nur eine Erinnerung.
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Ein normales Leben sei hier nicht mehr möglich, erzählt er weiter. Als Biber-Opfer hat er sich schon etliche Male an die Behörden gewandt und Einspruch gegen die Ernennung des Tegeler Fließes zum Naturschutz eingelegt - erfolglos.
Ansiedlung der Biber: Fluch oder Segen?
Naturschutzhelfer wie Christian Mahler sehen die Ansiedlung der Biber als Chance, der Wasserknappheit entgegenzuwirken. „Der Biber ist eine Lösung, die nichts kostet. Er kann durch seine Dämme Wasser in der Landschaft zurückhalten und dazu beitragen, dass es versickert und zum Grundwasser wird”, erklärt Mahler im Interview mit RTL. Genau hier liegt das Problem der Anwohner: Das Wasser wird in ihren Gärten gehalten.
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Doch ihre Bitte nach Änderung bleibt erfolglos. Die Biber bleiben, ebenso Voigts Gummistiefel und seine Sorge, dass er irgendwann sein Haus verlieren wird. Doch er will sich damit nicht zufriedengeben und kämpft weiter, für sich und seine Nachbarn. Sein Wunsch: „Dass dieser Status des Naturschutzes wieder aufgehoben wird, dass dieses Gesetz geändert wird, damit die Pflegemaßnahmen wieder durchgeführt werden können.” Und die gelben Gummistiefel würde er auch gerne wieder in den Schrank stellen.