Oeversee jagt die Afrikanische BaumschlangeDiese scheue Giftschlange hält ein ganzes Dorf in Atem

von Daniel Kandora, Anna-Sophie Schütz und Louisa Grewe

Ein Biss kann tödlich sein!
Seit Mai ist in Oeversee (Kreis Schleswig-Flensburg) gar nichts mehr so beschaulich, wie es vielleicht klingen mag. Denn eine Giftschlange versetzt die kleine Gemeinde in Alarmbereitschaft. Dem exotischen Tier will man jetzt unter anderem mit speziell ausgebildeten Suchhunden buchstäblich auf die Schliche kommen. Wie das gehen soll, zeigen wir im Video.

Wo ist sie hin?

Wo ist er hin, müsste die Frage eigentlich heißen - denn die Schlange ist „höchstwahrscheinlich” ein männliches Tier. Das vermutet man jedenfalls im Ordnungsamt. Und genau das will man sich zunutze machen: Krebs- bzw. Fischreusen sollen mit weiblicher Schlangenhaut präpariert und dann in Bäume gehängt werden. „Und wir hoffen einfach, dass die entsprechenden Duftstoffe dafür sorgen werden, dass die Schlange uns in die Falle geht”, meint Patrick Kehler.

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Giftschlange findet in Oeversee viel Nahrung

Das Ordnungsamt und auch Hundeführerin Uta Kielau sind sich sicher, dass die Schlange noch da ist. Vor zwei Wochen haben Spürhunde ein größeres Gebiet abgesucht „und haben allerdings alle unabhängig voneinander an ungefähr derselben Stelle angeschlagen”, sagt Kehler. Eine Woche später erschnüffelt ein weiterer Hund in dem gleichen Gebiet wieder etwas. „Es sind sehr viele Frösche und Kröten, die dort quaken und das ist eine Hauptnahrungsquelle dieser Schlange, sodass sich die Schlange eigentlich nicht groß fortbewegen muss. Also einmal vom Baum runter und wieder hoch und dann sollte der Schlangenkörper gefüllt sein mit Nahrung.”

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Gegenmittel käme aus Südafrika

Auch wenn bei einem Biss der afrikanischen Baumschlange Lebensgefahr droht, sind die Behörden bisher noch eher entspannt. Denn: Die nächste Wohngegend ist mehrere 100 Meter weg, das Gelände morastig und schwer zugänglich - und das Tier laut einem Schlangenexperten sehr scheu.

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Aber für den Fall der Fälle hat man sich schon wegen eines (sicheren) Gegenmittels schlaugemacht. Dafür gibt es wohl genau einen Hersteller - weltweit! Der sitzt auch noch in Südafrika. „Wir haben mittlerweile herausgefunden, dass sich eine Realisierung der Beschaffung wahrscheinlich erst um den Monatswechsel zum August hin wirklich dann realisieren lässt.” Bleibt wohl zu hoffen, dass bis dahin entweder niemand das Tier sieht - oder es dem betörenden Schlangenhaut-Duft in den Fischreusen einfach nicht mehr widerstehen kann.