Erinnert ihr euch noch?Das wurde aus Alligator Sammy - dem Ungeheuer von Loch Neuss
30 Jahre ist die legendäre Jagd schon her!
Ein Mann (21) macht mit seinem Alligator Sammy im Juli 1994 einen Badeausflug zu einem Baggersee in Dormagen (Nordrhein-Westfalen). Doch das Reptil reißt sich von der Leine los und sorgt damit für eine beispiellose Suche, die international für Schlagzeilen sorgt.
Alligator lebt in Wohnung und schläft im Bett

Aus Furcht vor dem 80 Zentimeter langen Reptil mit den messerscharfen Zähnen bleibt der idyllische See während des heißen Sommers tagelang gesperrt. Das Tier bekommt kreative Namen wie die Bestie vom Baggersee oder dem Ungeheuer von Loch Neuss. Eigentlich sei der Kaiman sehr zutraulich. Das Tier lebte in der Wohnung seines damals 21-jährigen Besitzers, habe mit ihm sogar schon in einem Bett geschlafen. Doch der Badeurlaub in Dormagen scheint dem Alligator ziemlich gut zu gefallen.
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Taucher fängt Alligator mit bloßen Händen
Kenianische Krokodiljäger und Hellseher reisen an, um den Kaiman zu fangen. Doch auch Schleppnetze, Köder und Gewehre haben keinen Erfolg. Schnell gründet sich ein Fanclub. Vereine und Wissenschaftler aus ganz Deutschland verlangen, das Leben des Tieres zu schonen. Sogar der damalige nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Schnoor (SPD) schaltet sich ein und verlangt: „Sammy muss leben!” Nach fünf Tagen kann das Alligator-Abenteuer endlich beendet werden. Ein Sporttaucher entdeckt den Kaiman etwa einen Meter unter der Wasseroberfläche - und fängt ihn mutig mit bloßen Händen.
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Im Video: Zoo-Praktikantin klaute Alligator-Ei und zog Reptil auf
Besitzer will sein Haustier unbedingt zurück
Der erschöpfte Sammy erholt sich nach dem Badeausflug zuerst im Kölner Zoo. Währenddessen kämpft der Besitzer in verschiedenen Gerichtsprozessen dafür, seinen tierischen Freund wieder in seiner Wohnung aufzunehmen - bis er 1988 am Düsseldorfer Oberlandesgericht scheitert. Das Reptil findet bis 2006 ein Zuhause im Tierpark Falkenstein in Sachsen. Doch mit der Zeit wird das Tier den Tierpflegern zu gefährlich, weshalb sie das inzwischen etwa anderthalb Meter lange Reptil „aus Sicherheitsgründen” abgeben. Bis zu seinem Tod 2013 lebt Sammy alleine in einem Gehege auf einer Alligator-Farm in Hessen. (jsi/dpa)