Feuer an Bord gelöscht
Chemietanker „Annika” knapp an Katastrophe vorbei geschippert
Der schwarze Rauch war bis zur Küste sichtbar!
Auf dem Tanker „Annika“ war am Freitagmorgen (11. Oktober) mitten in der Ostsee ein Brand ausgebrochen. Eine Katastrophe haben Einsatzkräfte auf dem Tankschiff vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns verhindern können. Das havarierte Schiff liegt inzwischen im Rostocker Hafen. Jetzt beginnt die Suche nach der Ursache.
Schwarzer Rauch am Himmel
Auf dem Öl- und Chemietanker „Annika“ war nordöstlich von Kühlungsborn in der Ostsee ein Feuer ausgebrochen. Der schwarze Rauch des 73 Meter langen, brennenden Schiffes sei bis an die Küste sichtbar gewesen, berichtet die Deutsche Presseagentur. Die Havarie ereignete sich in Sichtweite der stark touristisch geprägten Küste zwischen Warnemünde und Kühlungsborn. „Das ist eine Situation, vor der wir uns im Tourismus immer fürchten”, sagte der Chef des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf.

„Während des Einsatzes war nicht klar, wo der Brand begonnen hatte. Neben dem Maschinenraum war auch ein Lager für Farben und Lacke als möglicher Brandherd in Betracht gezogen worden”, heißt es in der Mitteilung des Deutschen Havariekommandos vom frühen Samstagmorgen. Der Brand auf dem Schiff konnte inzwischen gelöscht werden, rund 120 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen. Das Schiff wurde in der Nacht zu Samstag in den Rostocker Hafen geschleppt, wo es um 1.00 Uhr festmachte.
Das Havariekommando beendete in der Nacht die Gesamteinsatzleitung. „Aktuell erfolgt die letzte Kontrolle, um festzustellen, ob noch Glutnester vorhanden sind. Im Grundsatz kann man davon ausgehen, dass das Feuer an Bord gelöscht ist”, sagte Michael Allwardt, kommissarischer Leiter der Feuerwehr Rostock.
Lese-Tipp: In einer Goldmine in den USA kam es zu einem Unfall mit mehreren Touristen.
Im Video: Ölpest verschmutzt über 20 Strände in Peru
Besatzungsmitglieder von „Annika“ in Sicherheit gebracht
„Alle sieben Seeleute an Bord wurden von der Besatzung des Seenotrettungsbootes Wilma Sikorski der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger aufgenommen und werden an Land gebracht”, so das Havariekommando am Freitag zu RTL. Mehrere Menschen seien leicht verletzt worden, sie konnten aber noch am Abend das Krankenhaus wieder verlassen.
Unmittelbar nach der Havarie äußerten Politiker und Verbände ihre Sorge über Umweltgefahren, die vom Tankschiffsverkehr auf der viel befahrene Kadetrinne zwischen Deutschland und Dänemark ausgehen. Nach ersten Erkenntnissen wurde der Laderaum des zwölf Meter breiten Doppelhüllentankers nicht in Mitleidenschaft gezogen. Um zu überprüfen, ob der Rumpf Schaden genommen hat, werde das Schiff nun durch Taucher untersucht.
Die unter deutscher Flagge fahrende „Annika” ist mit etwa 640 Tonnen Öl beladen. Das Schiff war auf dem Weg von Rostock nach Travemünde. Es dient unter anderem dazu, größere Schiffe mit Treibstoff zu versorgen. Nach früheren Angaben des Schweriner Umweltministeriums ist bisher keine Gewässerverunreinigung entstanden.
Keinee Umweltkatastrophe für die Ostsee

Am Tag nach dem Feuer auf einem mit Öl beladenen Tankschiff auf der Ostsee beginnt die Suche nach der Ursache. Sobald es möglich ist, werden Brandermittler an Bord gehen.
Lese-Tipp: Skipper in Not! Segeljacht und Frachtschiff krachen ineinander
Der Sprecher des Deutschen Havariekommandos, Benedikt Spangardt, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Aktion. Es seien drei Feuerwehren beteiligt gewesen, aus Kiel, Lübeck und Rostock. „Die Sache ist in dem Sinne gut ausgegangen, dass keine Person schwer verletzt worden ist, dass die Besatzung in Ordnung ist und dass wir keine Gewässerverunreinigung und keinen Ölschaden in der Ostsee haben.” (jow/sis/lha/dpa)
Korrekturmeldung: In einer vorherigen Version des Artikels war davon die Rede, dass mehrere Menschen verletzt worden seien. Die Information hatte die Polizei bei X bekannt gegeben. Allerdings bestätigte sich die Meldung nicht. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.