Damit der Zug pünktlich ist

Zug überfährt Kater Neko - jetzt muss Bahn Entschädigung zahlen

Bernd Weißbrod
Ein Schnellzug der französischen Bahn. Foto: picture alliance / dpa
deutsche presse agentur

Schock am Bahnhof von Paris!
Dieser Vorfall löste Anfang des Jahres Entsetzen in Frankreich aus: Ein Mutter-Tochter-Duo möchte mit ihrem Kater Neko vom Pariser Bahnhof Montparnasse nach Bordeaux fahren. Doch der Kater springt auf die Bahngleise und wird überrollt – denn der Zugführer entschied sich nicht anzuhalten. Jetzt wurde das Unternehmen verurteilt.

Kater Neko ist jetzt im Katzenhimmel
Kater Neko ist jetzt im Katzenhimmel
Facebook/Georgia Mylona

Französische Bahn muss Entschädigung zahlen

Ein Tier-Schicksal, das sogar den französischen Innenminister Gérald Darmanin (40) berührte. Kater Neko wurde absichtlich von einem Hochgeschwindigkeitszug im Pariser Bahnhof überrollt. Tierschutzorganisationen hatten nach dem Vorfall Anfang des Jahres einen Prozess ins Rollen gebracht. Für ein vergessenes Gepäckstück werde ein Zug aufgehalten, nicht aber für ein Tier, erklärten die Tierschützer.

Nun hat ein Gericht die französische Bahn zum Zahlen einer Entschädigung verurteilt. Das Gericht in Paris sprach die SNCF am Dienstag der Nachlässigkeit schuldig. Den beiden Besitzerinnen von Katze Neko muss die Bahn jeweils 1000 Euro zahlen, berichtet die Deutsche Presse Agentur. Der Gerichtspräsident begründete das Urteil damit, dass „nicht die notwendigen menschlichen Mittel eingesetzt wurden, um die Katze zu bergen“, ehe der Zug abfuhr, heißt es weiter.

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Im Video: Nekos Frauchen sind empört

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Mutter und Tochter mussten den Tod mit ansehen

Wie das Bahn-Personal mit dieser Situation umgegangen ist, schlug in Frankreich hohe Wellen. Sie sagten: „Es wäre nicht ihr Problem gewesen und es sei nur ein Tier“. Zudem habe die Bahn keine Verspätung in Kauf nehmen wollen.

Die beiden Besitzerinnen haben das Drama mit eigenen Augen ansehen müssen. Sie bettelten das Bahnpersonal 20 Minuten lang an, den Zug zu stoppen. Doch Fehlanzeige! Das Unternehmen erklärte im Nachhinein, dass ein Anhalten des Zuges nicht möglich gewesen wäre. Das Betreten der Gleise ebenfalls nicht, die Gefahr eines Stromschlags wäre zu hoch gewesen. Sie hatten Georgina und Melaïna lediglich ein kostenloses Bahn-Ticket zur Entschädigung angeboten. (amp, mit dpa)

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