Regel-Kritiker versammeln sich in Deutschland

Zehntausende bei Corona-Demos – heftige Auseinandersetzungen mit Polizei in Sachsen

Am Montag kam es erneut in ganz Deutschland zu Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. In zahlreichen Städten trafen sich Tausende zu so genannten „Corona-Spaziergängen“. Viele der Proteste blieben weitgehend friedlich, an mehreren Orten kam es allerdings auch zu heftigen Szenen, insbesondere zwischen Demonstranten und Polizisten.
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Bautzen: Heftige Kampfszenen zwischen Demonstranten und Polizei

Im sächsischen Bautzen attackierten mehrere Demonstranten die vor Ort stationierten Beamten und versuchten unter anderem Funkgeräte an sich zu reißen. Die Polizisten setzten Schlagstöcke ein und nahmen mehrere Personen fest, teilweise kam es zwischen den Polizisten und den Demonstranten zu heftigen Kampfszenen.

Auch in Freiberg kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Beamten der Polizei Sachsen und so genannten „Spaziergängern“. Demonstranten unterbrachen dort eine Straßensperre der Polizei und gingen teilweise mit Faustschlägen gegen die zahlenmäßig unterlegenen Beamten vor. Einige Gegner der Corona-Maßnahmen riefen immer wieder „wir sind mehr“.

Die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten zeigen wir im Video.

Demonstranten versammeln sich vor ZDF-Studio in Berlin

Auch in Magdeburg kam es bei einer Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmern zu schweren Ausschreitungen. Es gab mehrere Verletzte, die Polizei nahm zahlreiche Personen fest.

In Berlin versammelten sich Hunderte Menschen vor dem Hauptstadtstudio des „ZDF“. Dort skandierte die Menschenmenge unter anderem „Lügenpresse“ und „Ihr seid schuld“, ein Redner forderte, die Presse müsse „zum Schweigen gebracht“ werden.

In mehreren Städten kam es auch zu Gegendemonstrationen. In Potsdam schloss sich Oberbürgermeister Mike Schubert von der SPD einem Gegenprotest des Bündnisses „Potsdam bekennt Farbe“ an. „Ihr müsst nicht mit Reichsbürgern, Rechtsradikalen, dem III. Weg, der AfD oder anderen rechten Parteien spazieren gehen, um Eure Meinung zu sagen. Eure freie Meinungsäußerung schützt der Staat“, erklärte Schubert an die Demonstranten in Brandenburg gewandt.

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Immer wieder Ausschreitungen bei Protesten gegen die Corona-Politik

In Baden-Württemberg versammelten sich mehrere tausend Menschen relativ spontan und unangemeldet in Friedrichshafen, nachdem eine Veranstaltung in Ravensburg nicht genehmigt worden war. Die Proteste in dem Bundesland seien allesamt friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit.

In Thüringen beteiligten sich nach Angaben der Polizei bis zu 10.000 Menschen an unangemeldeten Protesten. Abgesehen von kleinen Rangeleien seien die Demonstrationen bislang friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher.

Seit Wochen gehen Gegner der Corona-Politik vielerorts in Deutschland auf die Straße. Nicht immer kündigen sie die Demonstrationen an, sondern treffen sich als so genannte Spaziergänger. Weil sie sich in sozialen Netzwerken verabreden, weiß die Polizei manchmal nicht im Voraus, wo eine solche Aktion stattfindet. Sie muss unter anderem kontrollieren, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. Bei derartigen Protesten hatte es immer wieder Ausschreitungen gegeben. (dpa/jda)