Corona-Verdacht oder -Infektion im gleichen HaushaltWarum dürfen sich Mitbewohner von Quarantäne-Patienten frei bewegen?

Die Corona-Pandemie ist inzwischen für jeden von uns Realität. So ziemlich jeder dürfte einen Menschen kennen, der entweder Kontakt zu einem positiven Corona-Fall hatte oder selbst positiv getestet ist - oder ist zumindest durch die momentan geltenden Regeln angehalten, sich solidarisch zu verhalten und zu Hause zu bleiben. Eine deutschlandweite Ausgangssperre gibt es jedoch (bislang) nicht. Nur die Menschen, die tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert sind oder aufgrund eines Erstkontakts oder einer Reise in ein Risikogebiet als Verdachtsfall gelten, müssen jetzt zu Hause bleiben.
Aber was ist mit den Menschen, die im selben Haushalt leben? Für die gilt die Anordnung häuslicher Quarantäne nicht automatisch. Warum das so ist, erklärt Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum der Bioscientia, im Video.
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Was bedeutet "Häusliche Quarantäne"?

Der Partner, Mitbewohner oder ein Mitglied der Familie steht im Verdacht, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben? Dann sollte diese Person die nötigen Schritte eingeleitet haben, und Hausarzt und - bei begründetem Verdacht - das Gesundheitsamt kontaktiert haben, welches wahrscheinlich einen Test und die Maßnahme "Häusliche Quarantäne" anordnet. Die Person, die in Quarantäne ist, soll den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge das Haus nicht verlassen und Abstand zu anderen im Haushalt lebenden Personen halten.

Außerdem soll möglichst ein eigenes Badezimmer genutzt werden und Räume sollen gut belüftet werden. Hygieneartikel, Geschirr und Wäsche sollen nicht geteilt, Oberflächen regelmäßig desinfiziert und Hände gewaschen werden. Doch oftmals gelten diese Regeln nur für die speziell unter Verdacht stehende Person - nicht für ihre Mitbewohner. Die Gründe dafür erläutert Dr. Zinn oben im Video.

Ansteckung innerhalb eines Haushalts kann kaum verhindert werden

Allerdings weiß jeder, der mit anderen Menschen zusammenwohnt, dass es so gut wie unmöglich ist, sich nicht gegenseitig anzustecken. Vor allem in Familien mit kleinen Kindern kann (und sollte) nicht auf Nähe verzichtet werden. "Man geht dazu über, dass wenn man in einer Familie jemanden positiv getestet hat, dass man davon ausgehen kann, dass andere Familienmitglieder auch positiv sind", so Dr. Zinn.

Auch wenn also nicht für alle die Quarantäne vom Gesundheitsamt verordnet ist, ist es die solidarische und vernünftige Maßnahme, dass alle im Haushalt lebenden Menschen freiwillig ebenfalls zu Hause bleiben.

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