Orkanböen ziehen über große Teile Europas
Herbststurm über Deutschland: Wie Sie Haus, Garten und Balkon sturmfest machen

Das wechselhafte Herbstwetter bringt gleich mehrere Orkantiefs mit sich!
Bis weit in den Herbst war es noch spätsommerlich warm, jetzt halten winterliche Temperaturen Einzug. Begleitet werden die von Orkantiefs, die Teile Europas den Atem anhalten lassen. Und auch hierzulande wird es von Westen her wieder stürmisch. Damit Ihnen Ihr Hab und Gut dann nicht um die Ohren fliegt, sollten Sie Haus, Garten und Co. sturmfest machen – was es dabei zu beachten gilt, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.
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Ein Orkan zieht auf? Lose Gegenstände sind leichte Beute
Oft sind es nicht die tief verwurzelten Bäume, die im Sturm umfallen und Schäden verursachen. Es sind lose Gegenstände. Denn die können bei Sturm und Gewitter zu gefährlichen Geschossen werden. Selbst der Blumentopf auf der Balkonbrüstung oder eine kleine herumliegende Gartenschaufel können abheben und mit großer Wucht zum Beispiel Fenster zerschlagen. Daher rät die Verbraucherzentrale NRW vor einem Sturm auch zum scheinbar banalen Aufräumen von selbst kleinsten Gegenständen.
Mögliche lose Dinge in Ihrem Garten, die Sie besser sicher verstauen sollten:
Gießkannen
Schaufeln und Eimer
Blumenkübel und generell Pflanzen, die nicht in der Erde verwurzelt sind
Kinderspielzeuge wie Rutschen, Bobby Cars, …
Tipp: Auch Mülltonnen sind lose Gegenstände und können von heftigen Sturmböen umhergewirbelt werden. Für derartige Gegenstände eignet es sich, sie mit einem starken Seil am Haus oder anderen massiven Gegenständen festzubinden.
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Unwetter gibt es immer wieder: Alte (Sturm-) Schäden gilt es zu reparieren
Ist Ihr Haus möglicherweise schon etwas in die Jahre gekommen oder hat der letzte Sturm bereits das ein oder andere Teil an Ihrem Haus ins Wanken gebracht? Dann ist es spätestens jetzt an der Zeit, tätig zu werden. Egal, ob lose Dachrinnen, Fensterläden oder Markisen – wenn sie nicht ausreichend befestigt sind, können auch sie zu ungeahnt gefährlichen Geschossen werden.
Man könne diese Teile natürlich nicht vor jedem Sturm demontieren, so die Verbraucherzentrale NRW. Aber man könne sie sichern. Etwa die Fensterläden durch stabile Verankerungen der Scharniere. Jetzt ist noch Zeit, das zu überprüfen und gegebenenfalls in den Baumarkt zu fahren.
Ein Sturm kommt selten allein: Alle Türen und Fenster dicht?
Da ein Sturm auch gerne mal in Begleitung eines Gewitters daherkommt, ist es ratsam, Fenster und Türen vollständig zu schließen. Bei Fenstern, die über Rollläden verfügen, ist es außerdem sinnvoll, diese ebenfalls vollständig zu schließen.
Hat man nämlich doch mal den ein oder anderen losen Gegenstand vergessen wegzuräumen, schützen Sie so Ihre Fenster vor dem Zersplittern. Allerdings müssen sie komplett geschlossen werden, wie Prof. Norbert Gebbeken, Statiker und Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, rät. Die Rollos nur halb zu schließen sei keine Option, „da sonst der Wind zwischen die nur halb geschlossenen Läden und das Fenster dringt und den Rollladen aus der Führung drückt.“
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Und nicht zu vergessen: Haben Sie einen Keller, der ebenfalls mit Fenstern und Türen versehen ist? Auch die sollten geschlossen und sicher verriegelt werden. Gerade Dach- und Kellerfenster werden gerne mal vergessen.
Alles genauestens dokumentieren!
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Und zu guter Letzt: Wenn es trotz aller Vorsichtmaßnahmen doch zu einem Schaden gekommen ist, dann ist es wichtig, dass Sie alles genauestens dokumentieren. Zücken Sie die Fotokamera und knipsen Sie drauflos. Es könnte auch hilfreich sein, zu dokumentieren, dass es bei Ihren Nachbarn ähnlich verwüstet ist. (dpa/vho/mjä)