Mutter war eines von 21 Opfern des Unglücks nahe Venedig

Eleen B. (32) aus Leipzig stirbt im Todesbus – Chef: „Ein ganz großer Verlust“

Die beiden Kinder haben bei dem Busunglück in Italien ihre Mutter verloren, ihr Partner Sebastian wurde lebensbedrohlich verletzt.
Die beiden Kinder haben bei dem Busunglück in Italien ihre Mutter verloren, ihr Partner wurde lebensbedrohlich verletzt.
Privat
von Janis Heinz und Nina Büchs

Eine Mutter stirbt im Todesbus – ihre beiden Kinder (4, 13) sind nun Halbwaisen!
Das Schicksal der jungen Familie aus Leipzig ist herzzerreißend. Mutter Eleen B. (32) und Vater Bastian W. (32) sitzen mit ihren beiden Kindern (4, 13) im Bus, als dieser eine Brücke herunterstürzt und etwa fünfzehn Meter in die Tiefe kracht. Eleen stirbt, sie ist eine der insgesamt 21 Todesopfer. Ihr Chef ist fassungslos – und ruft zu Spenden auf. Im RTL-Interview erzählt er, wie die Kollegen in der Praxis mit der schweren Situation umgehen.

Mutter starb im Todesbus bei Venedig: „Es ist fast, wie wenn ein Familienmitglied geht“

Das Bus-Drama in Italien mit 21 Toten hat auch in Deutschland viele Menschen tief bewegt - doch besonders nahe geht dies einer Arztpraxis in Leipzig. Denn: Unter den Toten befinden sich auch drei deutsche Staatsangehörige – eine davon ist Eleen, eine Arzthelferin der Hausarztpraxis. Sie sitzt mit ihrer Familie im Todesbus, stirbt in den Flammen. Ihr Partner Bastian ist ebenfalls als Arzthelfer in der Praxis angestellt und kämpft in einem Krankenhaus in Italien um sein Leben. Er ist der leibliche Vater der vierjährigen Tochter und Stiefvater ihres 13-jährigen Bruders, berichtet Bild. Die beiden Kinder überleben mit mittelschweren Verletzungen. Doch sie müssen nun den Tod ihrer geliebten Mutter verkraften. Sie kann ihnen nun nicht mehr gut zu reden, sie nicht mehr zu Bett bringen oder sie von der Schule abholen – nicht mehr für ihre Familie da sein.

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Den Chef von Eleen, Frank Radowsky, bewegt der Schicksalsschlag seiner Mitarbeiter sehr. Kurzerhand erstellt er einen Spendenaufruf, über 34.000 Euro sind dort bereits zusammengekommen. Mit RTL sprach er darüber, was der Verlust von Eleen auch für die Mitarbeiter bedeutet und was sie als Kollegin und Mensch ausgemacht hat. „Es ist fast, wie wenn ein Familienmitglied geht. Ein ganz großer Verlust“, sagt Frank Radowsky im Gespräch mit RTL.

Im Video: Überwachungskamera hielt alles fest – hier stürzt der Unglücksbus in die Tiefe

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Deutsche stirbt in Italien: So gehen die Kollegen der Verstorbenen mit der Trauer um

Firefighters work at the site where a passenger bus fell from an overpass ending up on railway tracks in Mestre, near Venice, Italy, late 03 October 2023. The bus was rented by tourists from the Hu campsite.At least 21 people died in the accident and 15 others were injured.
3 Oct 2023//AGFEDITORIAL_RB041023-32/Credit:Mirco Toniolo/AGF/SIPA/2310041009
Nach dem Busunglück haben Einsatzkräfte die Toten mit Planen abgedeckt.
jh, action press, ActionPress

Den Schock müssten er und auch die Mitarbeiter erst einmal verdauen, erklärt Radowsky. In der Praxis herrsche ein sehr familiäres Klima, Mitarbeiter würden sich unteinander sehr gut kennen. Deshalb sei auch klar gewesen: „Jeder durfte seine Trauer so verarbeiten, wie er wollte.“ Manche Kollegen seien dann nach Hause gegangen, andere hätten sich den Morgen frei genommen und erst am Nachmittag wieder gearbeitet. Wieder andere saßen zum Kaffeetrinken zusammen. „Das wäre auch im Sinne von Eleen gewesen“, sagt ihr Chef zu RTL.

Todesbus in Italien: Auch Eleen starb in den Flammen – Sie war „einfach eine gute Seele“

Fest steht: Eleen wird fehlen, nicht nur ihren Freunden, ihrem Mann und ihren Kindern – sondern auch in der Praxis. Eleen sei eine Person gewesen, die „nie zuerst an sich gedacht hat“, sagt ihr Chef. War es in der Praxis stressig, habe sie immer zu ihm gesagt: „Frank, ganz ruhig, ich mach das“. Sie habe auch immer ein Lächeln auf den Lippen gehabt, war „einfach eine gute Seele“, so Frank Radowsky im RTL-Interview.

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Mit dem Spendenaufruf hoffen Eleens und Bastians Kollegen, dass die Familie nun in der schweren Zeit zumindest ein bisschen finanzielle Unterstützung bekommt. Es sei klar gewesen, dass sie der Familie irgendwie helfen wollen, sagt ihr Chef. Zu hoffen bliebe, dass sein Mitarbeiter Bastian schnell wieder gesund wird und wieder bei ihnen sein kann, fügt er hinzu.