Sie wurden zweimal vom Krankenhaus abgewiesenRattengift? Antonella (50) und Sara (15) sterben nach Weihnachtsessen

Die Mutter und die jüngste Tochter verlieren bei der Tragödie ihr Leben, der Vater liegt auf der Intensivstation.
Die Mutter und die jüngste Tochter verlieren bei der Tragödie ihr Leben, der Vater liegt auf der Intensivstation.
Facebook/Antonella Di Ielsi

Was hat nur zu den so tragischen Todesfällen geführt?
Im Kreise der Familie wollen Antonella Di Ielsi (50) und Gianni Di Vita (55) das Weihnachtsfest genießen. Doch nach einem Essen klagen die Eltern und ihre Tochter (15) über starke Schmerzen, wenig später sind Mutter und Kind tot! Nun laufen Ermittlungen gegen mehrere Ärzte. Auch die Todesursache gibt weiter Rätsel auf.

Weihnachtsessen endet für italienische Familie tödlich

Im Fokus der italienischen Ermittler stehen laut Corriere del Mezzogiorno fünf Ärzte, von denen drei im Dienst des Krankenhauses Cardarelli in Campobasso stehen. Dorthin eilen die Eltern und ihre Tochter Sara mehrere Male, nachdem sie starke Magenschmerzen und Übelkeit verspüren. Doch sowohl am 25. als auch am 26. Dezember werden sie wieder nach Hause geschickt. Ein schwerwiegender Fehler – denn nur wenig später endet das Leben von Antonella und Sara, wohl aufgrund einer Lebensmittelvergiftung.

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Antonella Di Ielsi stirbt nach dem Weihnachtsessen.
Antonella Di Ielsi stirbt nach dem Weihnachtsessen.
Facebook/Antonella Di Ielsi

Wie La Repubblica berichtet, treten die Schmerzen bei den Eltern und ihrer Sara nach einem gemeinsamen Vorweihnachtsessen am 23. Dezember auf. Die älteste Tochter (18) der Familie nimmt wohl nicht an dem Essen teil und beklagt keine Symptome. Muscheln, Pilze und Fisch, die die Polizei im Haus der Familie in Campobasso beschlagnahmt, könnten für die Vergiftung gesorgt haben. Aber auch einen möglichen anderern Auslöser prüfen die Ermittler: Rattengift!

Denn in einer Mühle, in der Vater Gianni arbeitet, habe vor einigen Wochen eine Rattenbekämpfung stattgefunden, schreibt Corriere del Mezzogiorno. Womöglich nutzte der 55-Jährige versehentlich Mehl aus ebendieser Mühle für das Essen. Weitere Klarheit sollen die Autopsien der Leichen sowie toxikologische Untersuchungen an Gianni, der in einem Römer Krankenhaus behandelt wird, liefern.

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Gemeinde trauert um Mutter und Tochter

Ob eine frühere Behandlung das Leben von Antonella und Sara hätte retten können, soll nun untersucht werden. „Das Krankheitsbild zeigte einen äußerst seltenen Verlauf, der trotz der von uns eingeleiteten intensivmedizinischen Maßnahmen rasch zum Tod führte“, erklärt der Leiter der Intensivstation des Cardarelli-Krankenhauses bei La Repubblica.

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„Eine Tragödie, die uns sprachlos macht“, erzählt der Bürgermeister der 1.200-Seelen-Gemeinde Campobasso, Antonio Tommasone, im Gespräch mit La Repubblica. „Die Stadt ist wie ausgestorben. Wir sind alle zu Hause und wissen nicht, was wir sagen sollen. Ich habe einen Trauertag für die Beerdigung ausgerufen und alle Weihnachtsfeierlichkeiten abgesagt.“

Trauer und Schmerz seien riesig – ebenso wie die Wut und das Unverständnis über die zweifache Abweisung im Krankenhaus. (fkl)

Verwendete Quellen: La Repubblica, Corriere del Mezzogiorno