Viele Nationalitäten an Bord
Busunglück in Italien: Drei Deutsche unter den Todesopfern
Drama in Venedig!
Der Schock sitzt noch immer tief: Ein Bus verunglückt im norditalienischen Mestre, 21 Menschen sterben. Unter ihnen auch drei Deutsche. Das bestätigt die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwochabend unter Berufung auf die zuständige Präfektur.
Drei Deutsche sterben - aber auch viele andere Nationalitäten an Bord gewesen

„Es ist schwierig, den Opfern eine Identität zu geben. Viele hatten keine Dokumente bei sich“, sagt der Staatsanwalt von Venedig, Bruno Cherchi, dem italienischen Fernsehsender RaiNews24 am Mittwochmorgen. Auch das Feuer machte die Identifizierung schwierig. Mittlerweile sollen laut der Nachrichtenagentur Ansa aber alle Opfer identifiziert sein.
Neben den drei Deutschen starben nach Angaben der zuständigen Präfektur neun Ukrainer, vier Rumänen, zwei Portugiesen, ein Kroate, ein Südafrikaner sowie ein Italiener, der den Bus gefahren hatte. Bis zum Abend konnten zudem 13 der 15 Verletzten identifiziert werden. Auch unter ihnen sollen Deutsche sein – vorläufigen Zahlen der Präfektur zufolge vier. Die anderen kommen aus der Ukraine, aus Spanien, Frankreich und Kroatien.
Bei dem Bus soll es sich um einen Touristenbus gehandelt haben. Der Fahrer (40), der ebenfalls bei dem Unglück ums Leben kam, sollte die Touristen nach einem Ausflug in Venedig zurück auf einen Campingplatz bringen.
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Schwangere soll unter den Todesopfern gewesen sein
Das jüngste Opfer soll gerade einmal ein anderthalb Jahre gewesen sein. Unter den weiblichen Opfern war auch ein weiteres junges Mädchen: Sie war gerade zwölf Jahre alt. Weiter identifiziert wurden zwei 28-Jährige, eine 30-Jährige, eine 38-Jährige und zwei ältere Damen im Alter von 65 und 70 Jahren. Das berichtet die Agentur Ansa.
Eines der Opfer soll schwanger gewesen sein. Es soll sich um eine Touristin aus Kroatien gehandelt haben. Das berichtet die kroatische Zeitung Index. Ihr Mann soll ebenfalls in dem Bus gesessen haben. Er soll auf schwer verletzt auf die Intensivstation gekommen sein. Das Paar soll vor etwa 20 Tagen geheiratet haben und befand sich in ihren Flitterwochen in Italien.
Busunglück in Mestre: Augenzeuge berichtet von Schreien - er wollte helfen, wurde jedoch zurückgehalten

Das Unglück ereignete sich am Dienstag gegen kurz vor 20 Uhr. Auf der Überführung der Auffahrt von Mestre nach Marghera zur Autobahn A4 passierte es: Der Bus stürzte zehn Meter in die Tiefe auf Bahngleise, die neben der Straße verlaufen. Durch den Aufprall fing der Elektrobus Feuer.
Ein Augenzeuge eilte zum Unfallort, versuchte zu helfen – doch wurde zurückgehalten. Er schilderte im Gespräch dem italienischen Portal La Paresse die schrecklichen Szenen, die sich vor seinem Auge abspielten. „Als ich auf dem Weg zum Bus war, verwandelten sich die Schreie in eine grauenhafte Grabesstille, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ“, sagt er im Interview. Er habe schnellstmöglich helfen wollen, doch wurde von einem Freund und einer Polizistin daran gehindert. Denn: Der Bus brannte, es bestand Explosionsgefahr.
Insgesamt kamen 21 Menschen bei dem Unglück ums Leben, etwa 15 wurden schwer verletzt, darunter vier lebensgefährlich. Drei Mensche wurden allerdings wieder aus dem Krankenhaus entlassen, berichten italienische Medien. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an. (amp/ibü)