Bei Ausflug in Tiroler AlpenSohn wollte ihn noch retten: Berühmter Alpinist stürzt 60 Meter in den Tod

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Alpinist und Wanderer Robert Renzler ist am Samstag an den Folgen eines 60-Meter-Stürzes gestorben.
Elias Holzknecht, Elias Holzknecht

Albtraum in den österreichischen Alpen! Alpinist Robert Renzler (67) stürzte am Samstag bei einer Wanderung rund 60 Meter in den Tod. Sein Sohn musste alles mit ansehen.

Renzler griff noch nach einem Seil zur Rettung!

Die beiden waren an der Stafflacher Wand in Außerschmirn (Österreich) unterwegs, als Renzler abstürzte. Das berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA. Die genauen Hintergründe sind unklar. Doch der frühere Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins könnte sich laut Ermittlungen der Polizei nicht richtig beim Abseilen gesichert haben. Direkt vor dem tödlichen Sturz soll Renzler noch nach einem Seil gegriffen haben, um sich zu retten. Er schaffte es nicht und stürzte in den Tod. Besonders tragisch: Sein Sohn versuchte anschließend noch, den 67-Jährigen zu reanimieren – vergebens. Ein Rettungshubschrauber brachte Renzler in eine Klinik, aber er verstarb auf dem Weg dorthin an seinen schweren Verletzungen.

Als Ski- und Bergführer absolvierte Renzler über 1.000 Klettertouren in den Alpen, Dolomiten und im Yosemite-Nationalpark in den USA. Ausgerechnet in seiner so gewohnten Umgebung fand Renzler nun den Tod. „Seine herausragenden Fähigkeiten und seine Leidenschaft für den Bergsport waren inspirierend und bewundernswert. Als Veranstalter der ersten Kletterweltmeisterschaft in Innsbruck trug er wesentlich zur Entwicklung des Sportkletterns bei“, würdigte der Alpenverein Österreich den Bergsteiger. „Sein Engagement und Eintreten für die Ideale des Alpenvereins waren prägend für die so erfolgreiche Entwicklung unseres Vereins“, hieß es auf der Homepage weiter.

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Bewegende Anteilnahme – auch vom WWF

Auch die Umweltorganisation WWF würdigte Renzler. Mit den Naturschützern realisierte der Naturliebhaber in leitender Funktion des Alpenvereins einige gemeinsame Projekte. „Er wollte die Vielfalt und Schönheit unseres Naturerbes bewahren, um es für zukünftige Generationen zu erhalten. Dafür hat er sich stets mit ganzer Kraft eingesetzt – unermüdlich, konsequent und bestens vernetzt“, schrieb Programmleiterin Hanna Simons.

Ein Trauergottesdienst für Renzler wird am Freitagnachmittag stattfinden. In der Pfarrkirche in Vinaders können Wegbegleiter dann Abschied von ihm nehmen. (jak)

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