Telefonat mit falschem Poroschenko
Merkel fällt auf Fake-Anruf russischer Trolle rein

Russische Trolle sorgen schon seit vielen Jahren immer wieder für gezielte Fake-News. Jetzt hat sich Putins Troll-Armee auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgenommen. Laut Angaben der auf Desinformation spezialisierten russischen Trolle Wowan und Lexus sei Merkel auf ein inszeniertes Telefonat zum Ukraine-Konflikt reingefallen. Merkel hatte wohl mit einem falschen Petro Poroschenko, dem früheren ukrainischen Präsidenten, telefoniert.
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Merkels Sprecherin bestätigt Fake-Anruf
Die Aufgabe der russischen Trolle ist klar und einfach: Falsche Informationen verbreiten, gefälschte Videos und Fotos in Umlauf bringen oder auch vertrauliche Informationen von Menschen veröffentlichen, denen geschadet werden soll. Das scheint den staatlich anerkannten Unruhestiftern jetzt zum Teil gelungen zu sein.
Die kremlnahen Interviewer Wowan und Lexus veröffentlichten am Montag Auszüge aus einem inszenierten Telefonat mit der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin. Merkels Büro in Berlin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass es ein Telefongespräch gab. „Ich kann ein Telefonat mit einem Anrufer bestätigen, der sich als der frühere (ukrainische) Präsident Petro Poroschenko ausgegeben hatte“, teilte eine Sprecherin Merkels auf Anfrage der dpa mit.
Russische Trolle Wowan und Lexus haben schon häufiger Prominente reingelegt
Die Russen mit den Künstlernamen Wowan und Lexus legten mehrfach schon Prominente herein, indem sie sich mit falschem Namen ausgaben. Darunter zum Beispiel US-Bestsellerautor Stephen King oder westliche Politiker wie Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey. „Das Telefonat fand am 12. Januar 2023 statt, unterstützt mit deutsch-ukrainischer Übersetzung des Sprachendienstes des Auswärtigen Amtes“, heißt es in einer Stellungnahme von Merkels Büro. „Die Bundeskanzlerin a. D. informierte das Auswärtige Amt anschließend über den Eindruck, den sie von dem Anrufer während des Telefonats gewonnen hatte.“
Merkel hatte in ihrer Amtszeit häufig mit Poroschenko zu tun. Der heute 57-Jährige war als Vorgänger des heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj von 2014 bis 2019 im Amt. (khe/mit dpa)
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