Erster Minister droht

Weniger Züge wegen 49-Euro-Ticket?

Ein Zug der Linie RE70 nach Kiel Hauptbahnhof der Deutschen Bahn Regio Nord steht bei seinem Halt im Bahnhof von Brokstedt am Bahnsteig und wartet auf den Zustieg der Fahrgäste. Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind zwei Menschen getötet und sieben verletzt worden.
Werden in Schleswig-Holstein bald weniger Züge fahren?
Gregor Fischer, picture alliance, picture alliance/dpa
von Dimitri Blinski

Eskaliert jetzt der Zoff ums Deutschlandticket?
Bund und Länder teilen sich die jährlichen Kosten von je drei Milliarden Euro für das 49-Euro-Ticket. Aber das Geld reicht bald nicht mehr – und so droht der erste Verkehrsminister mit Kürzungen bei Bus und Bahn.

Schleswig-Holstein denkt über die Streichung von Bus- und Bahn-Verbindungen nach

Der Grund: Wenn das Verkehrsministerium ab 2025 nicht mehr Geld für den ÖPNV bereitstellt, dann haben die Bundesländer zu wenig Mittel, um alle Strecken bedienen zu können. Durch die Inflation steigen Preise für Strom, Gas und Sprit – also steigen auch die gesamten Kosten.

Die Verkehrsministerkonferenz, die noch heute (18.4.) in Münster tagt, fordert nun mehr Geld aus Berlin. Aber weil der Bund die Förderung für Bus und Bahn erst mal nicht erhöhen möchte, denkt Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (51/CDU) über die Streichung von Bus- und Zugverbindungen nach, sagt Madsen der Deutschen Presseagentur.

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Verkehrsministerium: Schleswig-Holstein kann maximal fünf Prozent streichen

Noch stehe aber nicht fest, ob und welche Züge und Busse künftig wegfallen müssten. „Falls es dazu kommt, würde man das natürlich auf solchen Strecken und in solchen Zeitfenstern tun, wo möglichst wenig Fahrgäste betroffen sind“, sagt Claus Ruhe Madsen.

Laut Verkehrsministerium kann Schleswig-Holstein 2025 maximal fünf Prozent der Verkehre wieder abbestellen. Denkbar sei auch die Verlängerung des Taktes von Zügen und Busverbindungen. Eine Streichung von zehn Prozent der Zugverbindungen werde es aber keinesfalls geben.

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Wird das 49-Euro-Ticket bald teurer?

Allerdings: Ziel der Verkehrsminister ist es, keine Verbindungen zu streichen, sondern den Verkehr eher noch auszubauen. Auf ihrer aktuellen Konferenz wollen sie jetzt eine Finanzierung bis 2036 fix machen – das geht aber nur mit mehr Geld von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (53/FDP).

Wird das 49-Euro-Ticket dann bald teurer? Zumindest in diesem Jahr soll der Preis stabil bleiben. Wie teuer der in Deutschlandticket umbenannte Fahrschein im nächsten Jahr wird, ist noch unklar.

In Berlin geht man einen eigenen Weg: Ab dem 1. Juli wieder es wieder ein 29-Euro-Ticket geben. Und das wird von Ländern wie Bayern kritisiert, denn Berlin würde sich, das nur auf Kosten anderer Länder leisten können. In Hamburg gibt es ein Sozialticket für 19 Euro.

Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat kann seit dem 1. Mai 2023 bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Gut elf Millionen Tickets wurden zuletzt monatlich verkauft. (mit dpa)

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