Für 49 Euro quer durch Deutschland

Die Wahrheit übers Deutschlandticket: So stark wird das Ticket wirklich genutzt

ARCHIV - 03.04.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Ein «D-Ticket» im Chipkartenformat wird anlässlich des Verkaufsstarts des Deutschlandtickets im Frankfurter Hauptbahnhof auf einem Pressetermin gezeigt. Mehr als die Hälfte der großen Unternehmen in Deutschland bietet das 49-Euro-Abo ihren Beschäftigten als Jobticket vergünstigt an. (zu dpa: «Umfrage: Mehr als jede zweite große Firma nutzt Jobticket-Regelung») Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Deutschlandticket wurde am 1. Mai in Deutschland eingeführt.
brx sab geo alf axs vco, dpa, Boris Roessler

Voller Erfolg oder doch ein Schuss in den Ofen?
Was wurde über das Ticket gestritten und debattiert, bis es dann zum 1. Mai 2023 eingeführt wurde. Aber wird es überhaupt angenommen? Zwei Umfragen haben Antworten.

Kaum genutzt: Zwei Drittel der Deutschen haben Deutschlandticket noch nicht gekauft

Rund zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland haben sich einer Umfrage zufolge noch nie das Deutschlandticket gekauft.

  • 66 Prozent der Befragten erklärten, dass sie es seit dem Start des 49-Euro-Tickets in keinem der vergangenen sechs Monate gekauft haben, wie die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov zeigt.

  • Sieben Prozent der Befragten haben sich bislang durchgehend in jedem Monat eine neue Karte zugelegt.

  • Acht Prozent sagten, dass sie das Deutschlandticket ohnehin im Abonnement oder vergünstigt zum Beispiel als Jobticket, Semesterticket oder mit einem Sozialtarif erhalten.

  • 15 Prozent haben sich das Deutschlandticket in ausgewählten Monaten gekauft.

Seit dem 1. Mai kann man mit dem Deutschlandticket in Bussen und Bahnen im bundesweiten Nahverkehr für 49 Euro im Monat fahren - mit einem digital buchbaren, monatlich kündbaren Abonnement. YouGov hat 3.436 Menschen ab 18 Jahre befragt, wie oft sie seither das Ticket für die eigene Nutzung gekauft haben.

Lese-Tipp: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen warnt vor Aus: Milliarden-Zusatzkosten erwartet - wird das Deutschlandticket 2024 teurer?

Mehr als die Hälfte der großen Unternehmen bietet Deutschlandticket als Jobticket an

Eine andere Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte der großen Unternehmen das 49-Euro-Ticket ihren Beschäftigten als Jobticket anbietet. Der Vorteil für die Mitarbeiter – es ist dann günstiger. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte die Unternehmen angefragt.

  • Unter den 90 im Dax und MDax gelisteten Konzernen haben 46 der angefragten Unternehmen entsprechend geantwortet, wie der Verein am Freitag mitteilte.

  • 31 Konzerne gaben an, die Jobticket-Regelung nicht zu nutzen.

  • Bei einer Firma ist das Jobticket in Planung.

  • Zwölf Unternehmen antworteten nicht auf die Greenpeace-Anfrage.

Lese-Tipp:Ärger mit dem 49-Euro-Ticket? Wie Sie das Abo kündigen können

Ihre Meinung ist gefragt: Würden Sie das Deutschlandticket auch bei einem höheren Preis kaufen

Hinweis: Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Das Deutschlandticket noch günstiger - so geht's

Für Unternehmen gibt es die Möglichkeit, das Ticket ihren Beschäftigten als Jobticket anzubieten.

  • Zahlt der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Ticketpreises, gibt es einen Rabatt vom Bund von 5 Prozent obendrauf.

  • Für die Beschäftigten kostet das Ticket dann maximal 34,30 Euro im Monat.

Der Greenpeace-Umfrage zufolge nutzen 16 der angefragten Unternehmen diese Rabatt-Regelung. Die übrigen 30 Konzerne subventionieren das Ticket noch stärker. Bei sechs Unternehmen übernimmt der Arbeitgeber sogar die kompletten Kosten des Abos. Die Beschäftigten zahlen dort nichts für das Angebot.

Vergünstigungen gibt es übrigens auch noch weitere: Die Länder können auf ihre Kosten auch Azubi-, Schüler- oder Sozialtickets anbieten. Hierfür muss man sich dann bei seinem Verkehrsverbund schlau machen.

Dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge sind rund 15 Prozent der bislang rund 10 Millionen verkauften Deutschlandabos Jobtickets. „Wir könnten schon viel weiter sein, wenn sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer darauf verlassen könnten, dass sie mit dem Deutschlandticket eine langfristige Mobilitätslösung schaffen“, teilte ÖPNV-Geschäftsführer Alexander Möller auf Anfrage mit. (dpa/eku)

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