Das sagt der Trainer zu den brutalen MethodenHundeschule des Grauens: Verängstigte Tiere sollen über Feuer springen

von Larissa Thomé und Sebastian Stöckmann

Seine brutalen Methoden lassen Tierfreunde erschaudern: Ein Hundetrainer aus dem Saarland will Vierbeiner zwingen, über brennende Stangen zu springen. Die Behörden greifen gegen die Hundeschule, für die er arbeitet, hart durch.

Hunde werden vor glühend heiße Stange gezerrt

Auf Videos aus der Hundeschule ist zu sehen, wie Tiere vor eine glühend heiße Stange gezerrt werden und sie überspringen sollen. Ein Hund verbrennt sich fast die Nase, weicht gerade rechtzeitig zurück. Auch ein anderer Hund macht in Panik einen Rückzieher.

Tierarzt Henning Wilts warnt vor den Trainingsmethoden der saarländischen Hundeschule und vor allem den Übungen mit brennenden Hindernissen. „So ein langes Fellkleid brennt sofort lichterloh. Da löscht man auch nix mehr", sagt er.

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Hundetrainer verteidigt brutale Trainingsmethoden

Hundetrainer Herr K., der die Vierbeiner auf diese Weise erziehen will, scheint wenig Mitleid mit den verängstigten Tieren zu haben. „Gut gemacht, passiert doch gar nix, Dumpfbacke", hört man ihn auf einer der Aufnahmen sagen.

Nach RTL-Recherchen war Herr K. früher Polizeihundeführer. Im Gespräch mit RTL erzählt er, weshalb er zu solch drastischen Trainingsmethoden greift. Er wolle die Hunde auf jede Alltagssituation vorbereiten, berichtet der Hundetrainer. Und bislang habe sich noch kein Hund bei dabei verletzt.

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Tierschutzorganisation Peta erstattet Strafanzeige

Die Tierschutzorganisation Peta überzeugt diese Erklärung nicht. „Wir sehen in den Videos, die uns zugespielt wurden, ganz klare Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Wir haben Strafanzeige erstattet", berichtet Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner.

Auch Hundetrainerin Katrin Bechtel kann über das, was sie sieht, nur den Kopf schütteln. „Ich würde meinen Hund nicht auf Feuer trainieren," sagt sie. „Das machen wir auch nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund in eine Brandsituation gerät, ist nicht so groß. Wir haben eher Probleme mit Hunden, die keinen Respekt vorm Feuer haben."

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Saarländische Behörden untersagen Hundeschule den Weiterbetrieb

Der Betreiber der Hundeschule im Saarland hat auf die Anschuldigungen reagiert. Wegen der zunehmenden Kritik und den Anfeindungen will er die Übungen mit der brennenden Stange in Zukunft nicht mehr anbieten. Doch auch weitere Methoden, auf die die Hundeschule setzt, sind Experten zufolge fraglich.

Inzwischen haben die Behörden gehandelt: Gegen Herrn K. wird ermittelt, und das Landesamt hat ein vorläufiges Verbot zum Weiterführen der Hundeschule ausgesprochen.