Gesundheitsrisiko HomeofficeRückenschmerzen als Nebenfolge der Corona-Pandemie - sind dauerhafte Schäden möglich?
Homeoffice während der Corona-Krise - das bedeutet für viele Arbeitnehmer: Arbeiten im Provisorium – und das nun schon seit Monaten! Statt wie gewohnt an einem ergonomischen Arbeitsplatz zu sitzen, muss so mancher Arbeitnehmer nun mit dem Küchentisch oder Kinderschreibtisch vorlieb nehmen. Sogar Bügelbretter dienen inzwischen als Arbeitsplätze. Auch unsere Stühle sind selten dafür geeignet, einen ganzen Arbeitstag darauf zu verbringen. Rückenschmerzen können die Folge sein. Wie schlimm die Gefahr laut Orthopäden ist und was Arbeitnehmer*innen machen können, sehen Sie im Video.
Aber ist auch mit dauerhaften Schäden zu rechnen?
Angestrengstes Schauen macht die Augen trockener
Ganze Belegschaften arbeiten wegen Corona derzeit im Homeoffice. Auch wenn es an so manchem ergonomisch fragwürdigen Arbeitsplatz zu Schmerzen kommt, gaben Experten noch im Frühjahr Entwarnung: "Man braucht keine Angst haben, sich dauerhaft einen organischen Schaden an der Wirbelsäule zuzuziehen, nur weil man aktuell in einer absolut einmaligen Ausnahmesituation keinen idealen Arbeitsplatz im Homeoffice hat", sagt Bernd Kladny, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Doch die Pandemie hält inzwischen schon seit Monaten an. Welche Schäden könnten dadurch auftreten?
Neben den Rückenschmerzen dürfte durch ungünstige Lichtverhältnisse und Abstände zu den Bildschirmen bei vielen Menschen die Belastung für die Augen zunehmen. "Wenn man sehr angestrengt schaut, hat man einen selteneren Lidschlag. Dadurch sind die Augen trockener»" berichtet Horst Helbig, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Regensburg. Trockene, ermüdete und gerötete Augen seien ohnehin ein Problem bei Bildschirmarbeit. Unter ungünstigen Bedingungen könne es sich noch verstärken.
Schmerzen auch durch Stress, Sorgen und Anspannung möglich
Doch nicht nur der unangepasste Arbeitsplatz sei ein Problem. Gerade jetzt in der unsicheren Zeit könnten auch Stress, Sorgen und Anspannung für verstärkten Schmerz sorgen, so Kladny. "Schmerzwahrnehmung ist ein komplexes Geschehen. Auch das soziale Umfeld und die Psyche haben einen wesentlichen Einfluss darauf", betont der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Wiebke Arps vom Gesundheitsmanagement der Techniker Krankenkasse sieht derzeit die Corona-Prävention als Priorität: "Kontakte vermeiden und da wo es möglich ist, zu Hause zu bleiben, ist das Gebot der Stunde, um die eigene Gesundheit und die der Mitmenschen bestmöglich zu schützen", betont sie.
Experten-Tipps fürs Homeoffice: Mit Blick auf Rückenschmerzen empfiehlt sie Bewegungsausgleich. "Da gibt es viele Möglichkeiten, die jeder umsetzen kann. Sei es zum Beispiel das Telefonieren im Stehen oder Gehen oder der bewusste Spaziergang nach Feierabend", so Arps. Laut Kladny ist auch sogenanntes aktives Sitzen wichtig, also regelmäßige Positionswechsel.
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Quelle: DPA / RTL.de
































