Unerwartete Corona-Folge

Arbeiten von Zuhause ist schlecht für Ihre Blase!

Frau sitzt in Jeans und Hausschuhen auf Toilette, nur der Unterkörper sichtbar.
Auch im Homeoffice sollte man die Toilette nicht häufiger aufsuchen, als dringend nötig.
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Mehr Pipi-Pausen dank Homeoffice - mit gesundheitlichen Folgen!

Zuhause ist der Besuch des stillen Örtchens doch deutlich komfortabler als im Büro. Vertraute Umgebung, die Toilette nur wenige Schritte entfernt und vor allem keine Kollegen, die mitkriegen könnten, wann und wie oft man auf’s Klo geht. Und das hat laut der britischen Allgemeinmedizinerin Dr. Kandi Ejiofor gesundheitliche Folgen: Die Homeoffice-Blase! Denn wer ständig auf Toilette geht, tut seiner Blase nicht unbedingt etwas Gutes.

"Überaktive Blase" durch häufige Toilettengänge

Vor Corona und im normalen Arbeitsalltag hielten viele Menschen ihren Harndrang oft über Stunden ein, bevor sie die Toilette aufsuchten, erklärt Dr. Kandi Ejiofor. Gewöhnt man seine Blase nun daran, deutlich häufiger geleert zu werden, schrumpft sie wie ein Ballon immer weiter und man muss häufiger aufs Klo. Im Extremfall kann das zu einer sogenannten „überaktiven Blase“ führen. Und diesen Effekt beobachtet die britische Medizinerin gerade gehäuft.

Ob Ihre Blase dringend Stärkung braucht, merken Sie daran, ob Sie sehr häufigen, oder plötzlich ganz dringenden Harndrang verspüren, der in einigen Fällen sogar zu Urinverlust führen kann. Häufig sind Frauen höheren Alters von der überaktiven Blase betroffen, aber diese unerwartete Folge der Corona-Krise kann auch Frauen und Männer jeden Alters treffen.

In wenigen Schritten zur stärkeren Blase

Aber keine Sorge: Die Blase kann wieder gestärkt werden! Dafür empfiehlt die Allgemeinmedizinerin folgende Maßnahmen:

Führen Sie ein Toiletten-Tagebuch: Notieren Sie, wie oft Sie auf Toilette gehen. So haben Sie einen Überblick darüber, ob Sie wirklich zu oft urinieren müssen. Mit einer gesunden Blase muss man im Schnitt alle drei Stunden beziehungsweise sieben bis acht Mal am Tag auf Toilette.

Achten Sie auf die Uhr: Das Ziel ist es, alle drei Stunden auf Toilette zu gehen. Um das zu erreichen, warten Sie nach Einsetzen des Harndrangs 15 Minuten. Im nächsten Schritt kann die Wartezeit immer wieder um weitere 15 Minuten ergänzt werden.

Trinken Sie viel Wasser: Es klingt paradox, aber um die Blase zu stärken, ist es wichtig, weiterhin 2-3 Liter Wasser am Tag zu trinken. Nur so können die Muskeln der Blase trainiert werden. Außerdem ist es gesund für den ganzen Körper und zu konzentrierter Urin durch wenig Wasser kann zu Harnsteinen und Infektionen führen.

Stärken Sie Ihren Beckenboden: Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur kann die Blase, die Gebärmutter und den Darm nicht mehr in der richtigen Lage halten und auch das Schließen und Öffnen der Schließmuskeln von Blase und Darm ist erschwert.


+++ Wie Sie Ihren Beckenboden stärken, können Sie hier nachlesen. +++


Aber Achtung: Auch zu langes Einhalten stresst die Blase und kann zu Inkontinenz oder Harnwegsinfektionen führen. Wenn Sie keine Probleme mit häufigem Harndrang haben, sollten Sie Ihre Blase auch nicht zusätzlich trainieren.