1.000 Euro vs. 3.000 Euro - die Unterschiede der Altersbezüge sind krass
Rente vs. Pension: So viel besser stehen Pensionäre im Vergleich zu Rentnern da!
1.000 Euro vs. 3.000 Euro im Alter? Gerade wer ein Leben lang gearbeitet hat, sollte von seiner Rente eigentlich gut leben können. Doch das ist aktuell in Deutschland alles andere als selbstverständlich. Im Gegenteil: Knapp über die Hälfte der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland bekommt weniger als 1.000 Euro im Monat aus der Rentenkasse ausgezahlt – das zeigt jetzt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei, die RTL vorliegt.
Ganz anders sieht es allerdings bei früheren Beamtinnen und Beamten aus. Im Schnitt kommen sie auf über 3.000 Euro brutto Pension. Eine Ungleichheit im Alter, die die Linkspartei jetzt dringend ändern will. Eine Generalüberholung müsse her!
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Warum fallen die Unterschiede bei Rentnern und Pensionären im Schnitt so extrem aus?
Konkret zeigt die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Linkspartei, dass Beamte sich schon nach fünf Dienstjahren auf gutes Geld im Alter freuen können, denn: nach dieser Zeit zahlt der Staat eine Mindestpension von 1.800 Euro brutto im Monat. Deutlich geringer fällt da die Summe bei den Rentnern aus. Im Vergleich kommt der Durchschnittsrentner auf 1.600 Euro brutto – aber erst nach 45 Jahren Arbeit.
Die amtlichen Kennzahlen zeigen aber auch:
- Viele Menschen müssen mit weniger als 1.000 Euro im Alter auskommen. Insgesamt haben mehr als zehn Millionen Rentner weniger als einen vierstelligen Betrag im Monat zur Verfügung.
- Mehr als 13 Millionen Rentner bekommen weniger als 1.200 Euro im Monat.
- Über 16 Millionen Menschen haben weniger als 1.500 Euro monatlich im Alter zur Verfügung.
- Bei etwas mehr als 19 Millionen Menschen sind es unter 2.000 Euro, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linken hervorgeht.
Gerade wer keine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge hat, für den kann das Geld am Ende des Monats knapp werden. Aktuell besitzen um die 18 Millionen Menschen solch eine betriebliche Altersvorsorge oder haben Anspruch auf diese (Stand Dezember 2022). Die Gründe für niedrige Renten können ganz unterschiedlich sein: Weniger Beitragsjahre, geringes Einkommen oder Arbeit in Teilzeit mit reduzierten Anteilen.
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Klar ist: Insgesamt sind Beamte im Alter finanziell deutlich besser gestellt, denn sie bekommen im Schnitt pro Monat rund 3.200 Euro brutto an Pension. Laut den amtlichen Daten haben mehr als 70 Prozent der Pensionäre mehr als 2.000 Euro zur Verfügung.
Ein weiterer Unterschied: Während Rentner während ihres Arbeitslebens in die Rentenkasse eingezahlt haben, gilt das für Pensionäre nicht. Allerdings gehen bei den Beamtenpensionären von ihrer Bruttopension Steuern und Krankenkassenversicherungsbeiträge auch noch ab. Bei Rentnern behält die deutsche Rentenversicherung die Kranken- und Pflegebeiträge direkt von der Rente ein und auch die Bruttorente ist steuerpflichtig.
Insgesamt ist aber sicher: Wer Beamter war, bekommt am Ende seines Arbeitslebens im Schnitt viel mehr raus als ein durchschnittlicher Rentner. Eine Zweiklassengesellschaft, die so dringend aufgebrochen werden müsse, fordert Linken-Fraktionsvorsitzender Dietmar Bartsch.
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"Wenn 82 Prozent der Renten im Land unter 1.500 Euro liegen, gleichzeitig aber mehr als 70 Prozent der Pensionen oberhalb von 2.000 Euro, ist der Befund klar: Am Ende eines langen Arbeitslebens gibt es eine Zweiklassengesellschaft im Alter“, so Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, gegenüber RTL. Die gesetzliche Rente müsse den Lebensstandard im Alter endlich wieder sichern. Die Rente brauche eine Generalüberholung.
„Nicht die Pensionen sind im Schnitt zu hoch, sondern die Renten zu niedrig. In einem ersten Schritt sollte das Rentenniveau auf 53 Prozent steigen, in einem weiteren sollte die Alterssicherung auf ein neues Fundament gesetzt werden: Eine Rentenkasse für alle Erwerbstätigen!“ Dazu müsse man sicherstellen, dass niemand im Alter von weniger als 1.200 Euro netto leben müsse, macht Bartsch deutlich. (lwe)
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