Haftstrafen für Ewa P. und Marco S. nach tödlichem AutorennenZwei Kinder (2, 6) starben bei Rasercrash - Vater: „Der Richter hat uns Eltern bestraft“
Im Prozess um ein illegales Autorennen bei Barsinghausen sind die beiden Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt worden. Die 40-jährige Ewa P. muss wegen verbotenen Autorennens mit Todesfolge sechs Jahre in den Knast, der gleichaltrige Marco S. wegen verbotenen Autorennens mit Körperverletzung in drei Fällen vier Jahre. Das verkündete das Landgericht Hannover.
Raser-Prozess in Hannover: Gericht sah keine Tötungsabsicht

Den Tatbestand des Mordes sah das Gericht nicht erfüllt. Die beiden Angeklagten hätten von der Gefährlichkeit des Rennens gewusst und es billigend in Kauf genommen, dass Menschen sterben, hieß es in der Begründung. Sie hätten aber niemanden töten wollen.
Ewa P. und Marco S. kannten die Strecke nach Überzeugung des Gerichts genau; Zeugenaussagen und Dashcam-Aufnahmen zeigten, dass sie eine ganze Weile nebeneinander fuhren. Die immens hohe Geschwindigkeit könne kein Zufall gewesen sein. Neben den Haftstrafen wird Ewa P. der Führerschein für fünf, Marco S. für drei Jahre entzogen.
Autorennen bei Barsinghausen: Vater der getöteten Kinder kritisiert Urteil

"Ich finde, der Richter hat uns Eltern bestraft, sechs Jahre sind gar nichts", sagte der Vater der getöteten Jungen nach dem Urteil. Die Verteidiger der Angeklagten kündigten an, in Revision zu gehen. Der Rechtsanwalt des 40-Jährigen sprach von einem "sehr harten" Urteil, Ewa P.s Verteidigerin erklärte, ihre Mandantin sei "niedergeschlagen". Es habe sich nicht um ein Rennen, sondern einen missglückten Überholvorgang gehandelt.
Zwei Jungen bei illegalem Autorennen bei Barsinghausen getötet
Die beiden 40-Jährigen sollen im Februar 2022 nahe Barsinghausen mit etwa 180 km/h mit ihren Wagen nebeneinander gefahren sein – erlaubt war Tempo 70. In einer Kurve verlor Ewa P. die Kontrolle über ihr Auto, das mit entgegenkommenden Fahrzeugen zusammenprallte.
Zwei Jungen im Alter von zwei und sechs Jahren starben, ihre Eltern wurden schwer verletzt. Auch Ewa P., die im Prozess Reue zeigte, erlitt schwere Verletzungen. Marco S. überstand den Unfall unbeschadet. Die Angeklagten bestritten im Prozess, ein Rennen veranstaltet zu haben. (bst)






























































