Flaggschiff-Untergang war Demütigung für Putin

Die Zerstörung der "Moskwa" könnte für die Ukraine verheerende Folgen haben

Bild soll beweisen, dass russischer Kreuzer Moskwa versenkt wurde.
Das Bild, das beweisen soll, dass der russische Kreuzer RFS Moskwa von außen schwer beschädigt wurde, bevor er sank. Raketen könnten unter den Schornsteinen eingeschlagen sein, um den Maschinenraum zu treffen.
Twitter/johnkonrad

Immerwieder finden Treffen zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation statt. Ziel der Treffen: Ein Waffenstillstand und ein mögliches Ende des Krieges. Doch bisher sind die Treffen immer gescheitert. Ende März gab es erneut Friedensverhandlungen in Istanbul, die Hoffnung auf ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzung gemacht haben. Doch auch dieses Treffen ergab kein zufriedenstellendes Ergebnis.
Doch der Grund dafür ist laut einem Medienbericht ein ganz spezieller, der dazu geführt haben könnte, dass Machthaber Putin jetzt offenbar gar kein Interesse mehr an einer diplomatischen Lösung des Konflikts haben könnte.
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Friedensabkommen war in Reichweite

Laut einem Bericht der „Financial Times“, die sich auf mehrere russische Insider beruft, habe Putin offenbar gar kein Interesse mehr an einer friedlichen Lösung des Konflikts. Für Putin zähle jetzt nur noch ein möglichst großer militärische Sieg, berichtet die Zeitung.

Doch das hat auch einmal anders ausgesehen: Zwischenzeitlich sei Putin offenbar zu einer friedlichen Lösung und Eingeständnissen bereit gewesen. Zu groß waren wohl die militärischen Verluste und Rückschläge auf Seiten der russischen Armee. Ein Friedensabkommen stand laut Insidern wohl unmittelbar auf dem Tisch. Dieses hätten bei Verhandlungen im März in der türkischen Stadt Istanbul zum Tragen kommen können. Doch einige Dinge haben den Kreml-Chef plötzlich doch noch einmal zum Umdenken gebracht.

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Untergang der "Moskwa" war Demütigung für Putin

Zum einen seien die Anschuldigungen vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenkyj über schwere russische Kriegsverbrechen in Butscha und Mariupol ein Grund für den Sinneswandel Putins gewesen. Dem Bericht zu Folge sei aber vor allem der Verlust des russischen Vorzeigekampfschiffes „Moskwa“ ein Grund gewesen. Putin sei demnach über das Sinken des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte durch ukrainischen Beschuss wütend geworden und habe seine bisherige Ukraine-Strategie noch einmal komplett überdacht.

Seit dem „Moskwa-Debakel“ gebe es für Putin wohl keinerlei Friedensaussichten mehr. „Nach dem Untergang der ‚Moskwa‘ sieht er nicht wie ein Gewinner aus, denn es war eine Demütigung,“ zitiert die Zeitung einen ihrer Informanten. Jetzt fühle sich Putin quasi genötigt, „als Gewinner“ aus der Sache hervorzugehen. Das bedeutet konkret: Keine Aussicht auf Friedensverhandlungen mehr und volle Konzentration auf die militärische Invasion. Laut Insidern heißt es aus Verhandlungskreisen, das aktuelle Ziel Russlands sei, die Ukraine komplett vom Meer abzuschneiden. Also nicht – wie Moskau offiziell berichtet – die Kontrolle über den Donbass. (khe)

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