Doch das ist nicht das einzige Vergehen des angeklagten Campingplatzwarts (39)

Prozess um Sex auf Altar in Dorfkirche: Wie die Ermittler dem Paar auf die Spur kamen

Bodo Schackow
Das Paar soll auf dem Altar einer Kirche in Bayern Sex gehabt haben (Symbolbild).
deutsche presse agentur

In der Anklage ist von „beschimpfendem Unfug" die Rede.
Ein Paar soll in einer Dorfkirche in Bayern Sex gehabt und dabei mit dem Handy gefilmt haben. Ein 39-Jähriger steht deshalb vor Gericht – vor allem aber wegen weiterer, viel schwererer Straftaten.
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Sex in der katholischen Kirche in Schechen

Das ungewöhnliche und verbotene Schäferstündchen trug sich im Sommer 2022 in der katholischen Kirche in Schechen zu, einer 5.300-Einwohner-Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Der 39-jährige Campingplatzwart soll dort mit seiner Ehefrau (26) Sex im Altarbereich und auch auf dem Altar gehabt haben, wie Bild berichtet. Laut Staatsanwaltschaft in verschiedenen Positionen: Die Polizei beschlagnahmte später das Handy des Mannes, auf dem die Aufnahmen gespeichert waren.

Die Anklage wirft dem gebürtigen Rosenheimer unter anderem Störung der Religionsausübung vor. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Traunstein äußerte er sich nicht dazu.

Lesetipp: Paar treibt es vor katholischer Kirche

39-Jähriger unter anderem wegen Körperverletzung und Betrugs angeklagt

Doch der Sex im Gotteshaus gehört ohnehin zu den harmloseren Vorwürfen gegen den 39-Jährigen: Er ist außerdem wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Bedrohung und Betrugs angeklagt, die Staatsanwaltschaft wirft ihm häusliche Gewalt vor: Der Mann soll seine Ehefrau immer wieder angegriffen, geschlagen, gewürgt und mit dem Tod bedroht und haben. Im Prozess verweigerte die 26-Jährige nach Angaben einer Gerichtssprecherin die Aussage.

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Prozess in Traunstein: Richterin wollte Sexvideo aus Kirche nicht sehen

Auf einem Campingplatz, auf dem er als Hausmeister jobbte, soll der 39-Jährige laut Bild mehrere Mieter um zehntausende Euro betrogen haben. Er sitzt er seit acht Monaten in Untersuchungshaft. Diese Straftat hatte erst dazu geführt, dass das Handy des Platzwarts beschlagnahmt wurde und die Videos vom Sex in der Kirche entdeckt wurden.

Die Richterin verzichtete darauf, die Aufnahmen aus der Kirche einzusehen: Der Anklagepunkt falle strafrechtlich nicht ins Gewicht, erklärte sie am Mittwoch. Unter anderem, weil der Angeklagte und seine Frau die Tat schon schriftlich gestanden haben. Die 26-Jährige hat dafür bereits einen Strafbefehl mit einer Geldbuße von knapp 2.500 Euro erhalten.

Das Gericht hat für den Prozess sechs Verhandlungstage angesetzt, ein Urteil könnte am 13. Dezember fallen. Dem 39-Jährigen drohen mehrere Jahre Knast. (bst)