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Kirche

Lesen Sie hier die wichtigsten Fakten zur Kirche als christliche Institution oder Organisation und als Gebäude, in dem Gottesdienste abgehalten werden.

Kirche picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Der Begriff Kirche (aus dem Spätgriechischen - "dem Herrn gehörend") bezeichnet sowohl eine institutionalisierte, christliche Glaubensgemeinschaft als auch ein Gebäude, in dem christliche Gemeinden Gottesdienste abhalten.

Die Kirche als Institution

Martin Luther (1483 - 1546) war der Ansicht, die Kirche sei gleichbedeutend mit den an Gott glaubenden Menschen, denn sie verstehe sich selbst als "Volk Gottes". Doch ganz so einfach ist die Beantwortung der Frage, was die Kirche ist, allerdings nicht, denn die Kirche ist auch eine Organisation, eine Institution bzw. eine ganze Reihe von Institutionen. Die eine Kirche gibt es nicht. Man unterscheidet zunächst einmal in katholische und altorientalische Kirchen. Die altorientalischen Kirchen und die katholischen Ostkirchen bilden wiederum die orthodoxen Kirchen. Im Westen dominierte nach der konstantinischen Wende 313 n. Chr. lange Zeit die römisch-katholische Kirche, von der sich dann durch Reformatoren wie Martin Luther die protestantischen Kirchen abspalteten, etwa die evangelische oder auch die anglikanische Kirche. Ihren Anspruch als Verkünder und Bewahrer des Glauben gründen die Kirchen darauf, dass sie sich als Erben der Apostel verstehen, mit denen Jesus den Bund zum erwählten Volk Gottes erneuerte. Im Selbstverständnis ist der Ursprung der Kirche im Wort Gottes begründet. Als Organisationen sind die Kirchen trotz Säkularisierung ein nicht zu unterschätzender Pfeiler in Gesellschaft und Staat.

Die Kirche als Gebäude

Die ersten Christen, die zunächst noch von der römischen Staatsmacht verfolgt wurden, hielten ihre Gottesdienste in Privathäusern ab. Dies änderte sich mit der konstantinischen Wende, denn von da an war das Christentum Staatsreligion und die frühen Christen errichteten ihre ersten Gotteshäuser über den Gräbern von Märtyrern. Die Kirche war seit jeher ein Ort der Versammlung und dient bis heute dem Praktizieren des Gottesdienstes. Im Mittelalter wuchs die eucharistische Ehrfurcht und somit änderte sich auch der Umgang mit dem Gotteshaus. So war etwa der Altarraum den einfachen Gläubigen nicht mehr zugänglich. Man unterscheidet die verschiedenen Kirchen sowohl nach Bauart (Basilika, Hallenkirche, Saalkirche, Zentralbau, Querkirche, Dom) als auch nach Verwendungszweck (Pfarrkirche, Klosterkirche, Stiftskirche, Kathedrale, Wehrkirche).