Krankheitssymptome deuten - so geht's Genau hingeguckt! Das verraten die Augen über die Gesundheit

Eye disease drug available on NHS. File photo dated 14/06/2007 of an eye. Issue date: Wednesday August 27, 2008. Thousands of people with a devastating eye disease could have their sight saved by a drug being made available on the NHS under new guidelines published today. The National Institute for Health and Clinical Excellence (Nice) has recommended the drug Lucentis after performing a u-turn on draft guidance published last year. Foto: John Stillwell/PA Wire +++(c) dpa - Report+++
Am menschlichen Auge lassen sich nicht nur Gefühle ablesen, sondern mitunter auch Krankheiten im Inneren des Körpers.

Ein Blick in die Augen reicht manchmal schon aus…
Die Augen gelten als Spiegel der Seele, doch nicht nur Gefühle lassen sich von ihnen ablesen, sondern auch, wie es um unsere Gesundheit steht. So kann man erste Anzeichen vieler Krankheiten oft an den Augen erkennen. Welche Anzeichen harmlos sind und auf welche Symptome der Arzt besser mal ein Auge werfen sollte – hier erfahren Sie es!
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"Schau mir in die Augen, Kleines": Krankheitssymptome am Auge erkennen

Die blaue Iris eines Auges, aufgenommen am 06.07.2010 in Berlin mit einem stark objektvergrößerndem Spezialobjektiv. Foto: Tobias Kleinschmidt dpa
Viele Krankheiten zeigen erste Symptome an den Augen.

Während manche Symptome direkt sichtbar sind, muss der Augenarzt andere mithilfe spezieller Untersuchungen feststellen. Für die Gesundheit unseres ganzen Körpers lohnt es sich in jedem Fall, einen besonderen Blick auf oder auch in die Augen zu werfen.

Kleine Knötchen am Augenlid: Harmlose Pickel oder ernstes Symptom?

Wenn am Augenlid kleine, gelbliche Knötchen auftauchen, kann das mit unseren Cholesterinwerten zusammenhängen. Diese kleinen Knötchen, die wie Pickel aussehen, sind nämlich mit Fett gefüllt und nennen sich Xanthelasmen. Sie können sich am Ober- und Unterlid bilden und befinden sich meist zeitgleich an beiden Augen. Ein erhöhter Cholesterinspiegel lässt die Xanthelasmen sprießen. Die Knötchen sind zwar an sich harmlos, liefern aber wertvolle Hinweise auf den Stand des eigenen Cholesterinhaushaltes.

Lese-Tipp: Cholesterin senken: Das sind die richtigen Lebensmittel

Ein Besuch beim Arzt kann nicht nur die Ursache zu Tage fördern. Ein Experte kann auch dahingehend beraten, ob eine Entfernung aus ästhetischen Gründen infrage kommt.

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Trocken, brennend, rot: Gereizte Augen können verschiedene Ursachen haben

Gerötete, trockene und brennende Augen können auf viele verschiedene Krankheiten hindeuten. Dazu gehören:

Schwellen die Augen an und sind dauerhaft gerötet und trocken, kann das ein Anzeichen für die Hautkrankheit Rosazea sein. Rosazea ist zwar eigentlich ungefährlich, kann aber auf das Auge übergehen und die Hornhaut dauerhaft schädigen.

Rötungen und Trockenheit der Augen über einen längeren Zeitraum, auch in Verbindung mit Sehstörungen, können Symptome der Autoimmunkrankheit Rheuma sein. Eine solche rheumatische Entzündung der Augen sollte sofort behandelt werden, da das Sehvermögen ernsthaften Schaden nehmen kann, im schlimmsten Fall bis hin zur Erblindung. Wer an Rheuma erkrankt ist, sollte sich unbedingt von einem Rheumatologen betreuen lassen. Gegen die Entzündung der Augen verschreibt der Arzt meist Augentropfen oder Augengel.

Lese-Tipp: Gerstenkorn: So werden Sie die Augenentzündung wieder los

Geplatzte Äderchen können ein Anzeichen von Bluthochdruck sein. Wenn das häufiger vorkommt, sollte man es ärztlich abklären lassen.

Gelbe Augen oder Augenränder? Hepatitis oder Gelbsucht möglich

Gelb verfärbte Augen deuten auf eine Lebererkrankung hin.
Gelbe Verfärbungen der Augen sind oft ein Indiz für eine Lebererkrankung.
iStockphoto

Haben sich um die Augen braune Ränder gebildet und ist die weiße Augenhaut gelblich verfärbt, kann das Zeichen einer Leberfunktionsstörung sein. Verfärbt sich auch die Haut gelblich, deutet dies auf eine Gelbsucht hin. Geht die gelbliche Verfärbung mit erhöhter Körpertemperatur einher, könnten Betroffene an Hepatitis erkrankt sein. Beide Fälle sollten unbedingt von einem Arzt untersucht und behandelt werden.

Aber: Wenn jemand dunkle Ränder um die Augen hat, muss das nicht unbedingt eine Krankheit bedeuten. Es kann sich dabei auch um ein Hautproblem handeln. Bei Rauchern kommt es häufiger vor, weil die Durchblutung reduziert sein kann. Manchmal hilft auch weniger Stress und dafür mehr Schlaf.

Regenbogenhaut: Weißgelber Ring um die Iris? Fettstoffwechsel kann schuld sein

Ein weißgelber Ring um die Iris deutet auf Störungen im Fettstoffwechsel mit erhöhten Cholesterin- und Triglyceridwerten hin. Erhöhungen dieser Werte gehen einher mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko. Dieses erhöhte Risiko kann der Augenarzt meist schon sehr früh diagnostizieren. Denn: Die empfindlichen Arterien in den Augen werden durch einen erhöhten Blutdruck sehr schnell und lange vor anderen Gefäßen geschädigt. Ein potenzieller Herzinfarkt oder Schlaganfall kann sich so schon früh in den Augen abzeichnen.

In jedem Fall sollten Blutdruck und Stoffwechsel ärztlich kontrolliert und korrekt eingestellt werden. Eine Änderung der Lebensgewohnheiten senkt das Infarktrisiko enorm: Mit mehr Bewegung, dem Verzicht auf das Rauchen und einer gesunden Ernährung tun Sie sich und Ihrem Körper einen großen Gefallen.

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Größere, hervortretende Augen: Probleme mit der Schilddrüse?

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Auch Schilddrüsenerkrankungen zeigen Symptome an den Augen. Hervortretende Augäpfel sind typisch für die Schilddrüsenüberfunktion Morbus Basedow.

Vergrößerte und hervortretende Augäpfel können ein Zeichen für die Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow sein. Es handelt sich hierbei um eine Überfunktion der Schilddrüse. Bei fast der Hälfte der Betroffenen macht sich Morbus Basedow an den Augen bemerkbar. Das Hervortreten der Augäpfel kann begleitet werden von Fremdkörpergefühl, geröteter Bindehaut, tränenden Augen und geschwollenen Lidern. Manchmal können die Augen nicht mehr richtig geschlossen werden. Häufig vertragen Betroffene Licht nur schlecht und leiden unter Sehstörungen (z.B. Doppelbilder). Bei besonders schweren Fällen kann der Sehnerv geschädigt werden.

Weitere Zeichen für Morbus Basedow sind verstärktes Schwitzen, erhöhter Blutdruck, Herzrasen, Gewichtsverlust, Durchfall, Haarausfall, Muskelschmerzen und Reizbarkeit. Erkennen Sie Symptome dieser Art bei sich, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Reicht die medikamentöse Behandlung nicht aus, muss unter Umständen operiert oder mit einer Radio-Jodid-Therapie behandelt werden.

Sehstörungen kommen selten allein

Grundsätzliche Sehstörungen können auf verschiedene Krankheiten hinweisen und sollten vom Betroffenen in jedem Fall immer ernst genommen und von einem Arzt untersucht werden.

Eine Verschlechterung der Sehschärfe mit Schleiersehen kann eines der ersten Anzeichen für die Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose sein. Entzündungen am Sehnerv, der Netzhaut oder anderen Augengefäßen sind nämlich häufig die ersten Vorboten der unheilbaren Krankheit.

Das Sehen von Doppelbildern, verschwommenes oder eingeschränktes Sehen bis hin zu vorübergehender Erblindung können Symptome für einen Schlaganfall sein. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden - ein Schlaganfall ist immer ein Notfall.

Dunkle Sprenkel erscheinen im Blickfeld können auf Diabetes hinweisen. Es kann sogar eine Erblindung drohen. Der Augenarzt kann Diabetes an Veränderungen der Netzhaut erkennen, denn ihre feinen Blutgefäße nehmen bei Diabetikern oft als erstes Schaden. Es kann zu Einblutungen oder auch zur Netzhautablösung kommen. Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen für den Verlust des Augenlichtes bei Erwachsenen.

Nicht nur die Augen! Das sagen die AUGENLIDER über unsere Gesundheit

Eine Schwellung beider Augenlider kann durch Flüssigkeitseinlagerungen um das Auge hervorgerufen werden. Dies ist möglicherweise Symptom einer Herz- oder Nierenschwäche. Der Körper schafft es nicht, das Wasser aus dem Gewebe zu entfernen - Ursache ist entweder eine zu schwache Leistung des Herzens oder der Nieren. Auch wer ausgeprägte Tränensäcke hat, sollte sicherheitshalber seine Nieren checken lassen.

Das Lid zuckt plötzlich hin und her? Normalerweise hält dieses Symptom nur wenige Sekunden an, wiederholt sich aber in kurzen Zeitabständen. Lidzucken deutet auf Erschöpfung, Stress und Müdigkeit hin. Auch intensive Bildschirmarbeit kann dazu führen. Zuckende Augenlider sind zwar unangenehm, aber meistens harmlos. In der Regel verschwindet das Symptom so plötzlich wie es gekommen ist.

Ein Tipp: Entspannungsübungen können helfen: Massieren Sie das geschlossene Lid leicht mit den Fingern oder legen Sie einen warmen, nassen Waschlappen auf die geschlossenen Augen. Oder: Machen Sie doch einfach mal eine Pause.

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Für alle ab 50! Experten empfehlen jährliche Kontrolle

Übrigens: Ab dem 50. Lebensjahr raten Augenärzte unabhängig von Symptomen zur jährlichen Kontrolle. Doch auch Jüngere sollten ihre Gesundheit nicht aus den Augen verlieren – sprichwörtlich.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.