Beamte zu hoher Geldstrafe verurteilt
Polizisten aus Reiterstaffel schlagen und quälen die Tiere - und bleiben weiter im Dienst!

Sie arbeiten seit Jahren mit den Pferden zusammen.
Zwei Polizisten schlagen ihre Dienst-Pferde mit Reitgerten, quälen sie mit lauten Klappergeräuschen und füttern sie mit einer Pfeffer-Paste. Das kostet die Männer jetzt am Mannheimer Gericht bis zu 14.000 Euro. Ihren Job dürfen die beiden weiter machen.
Die Beamten streiten alles ab
Die Methoden der Männer seien von „Gewalt und Kraft“ bestimmt gewesen, „auch Pferde sind Lebewesen und empfinden Schmerzen wie Menschen auch. Zu den Fluchttieren muss man Vertrauen aufbauen, langsam und schrittweise. Das erfolgt nicht durch den Einsatz körperlicher Gewalt“, sagt die Richterin am Freitag bei der Urteilsverkündung. Das sahen die beiden Polizisten wohl anders. Zwischen 2019 und 2021 haben die Männer ihre Dienst-Pferde gequält. Unter anderem befestigen sie eine Pfeffer-Paste an deren Trog und wenden Gewalt an.
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Und das, obwohl sie vor Gericht behaupten, ein gutes Verhältnis mit ihren Pferden zu haben. Einer der Polizisten spricht von seiner langjährigen Erfahrung mit dem Tier namens Corleone, das er „in- und auswendig“ kenne. Der andere Beamte erklärt, Klappersäcke seien ein „normales Arbeitsutensil“, um Pferde an Reize und Lärmpegel zu gewöhnen.
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Aufreger: PETA will Betreeungsverbot für die Männer
Auch eine frühere Kollegin sagt gegen die beiden aus: Sie erzählt von einem rauen Ton, dass die Pferde und Menschen angebrüllt und mit Schlägen bestraft wurden. Einer der Polizisten wurde zu einer Geldstrafe von 14.000 Euro verurteilt, der andere zu 9.200 Euro. Die beiden sind seit Jahren bei der Reiterstaffel – und werden es offenbar auch weiterhin sein. Interne Konsequenzen bei der Polizei gibt es bisher nicht.
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Darüber ärgert sich die Tierrechtsorganisation Peta. „Pferde sind keine ‚Hilfsmittel der Polizei‘. Eine gut und modern ausgestattete Polizei ist nicht auf Pferde angewiesen und kann gefährliche Situationen effektiver ohne den Einsatz von Tieren wie Pferden oder Hunden bewältigen“, schreibt Jana Hoger von Peta in einer Mitteilung. (jjä, mit dpa)