Hilfe für Betroffene?
Hunde sollen Ursache von Long Covid erschnüffeln

Müdigkeit, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Verwirrung oder Depression – das sind nur ein paar Symptome des Post Covid-Syndroms. Insgesamt wurden bisher mehr als 200 Symptome festgestellt, die sich häufig mit anderen Erkrankungen überschneiden. Das macht konkrete Diagnosen in vielen Fällen schwer – doch dabei sollen jetzt Corona-Spürhunde helfen!
Einzigartiger Ansatz in der Forschung
Ausgebildete Corona-Spürhunde können Proben von Post Covid-Betroffenen und gesunden Menschen unterscheiden. Ein Team aus Human- und Tiermedizin will jetzt mit dem Projekt „Dogolomics“ den Ursachen von Post Covid auf die Spur kommen, indem sie herausfinden, WELCHE Stoffe die Hunde riechen: „Gemeinsam wollen wir versuchen, das schwierige Thema Post-COVID in einem wirklich einzigartigen Ansatz zu entschlüsseln“, sagt Professor Dr. Georg Behrens der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Die Post Covid-Symptome ähneln sich besonderes mit den Symptomen des chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) und des Sjögren-Syndroms. In einer Trainingsphase werden die Hunde erstmal auf positive Covid-Proben trainiert. Eine Maschine präsentiert dann anschließend Proben aller drei Erkrankungen. „Damit wollen wir feststellen, ob es Geruchsunterschiede gibt. Die Proben werden dann noch chemisch gemessen, um festzustellen, ob sie sich in ihren Bestandteilen unterscheiden“, erklärt Sebastian Meller, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) Hannover im Gespräch mit RTL. Das soll dabei helfen, Long Covid-Erkrankungen von anderen zu differenzieren.
Im Video: Nach Corona-Infektion im Rollstuhl: Elli (12) kämpft gegen Long Covid
Weitere Studie zeigt schon Erfolge
Die Corona-Spürhunde haben sich bereits im Vorjahr unter Beweis gestellt: Mit hoher Genauigkeit haben die Tiere Proben von SARS-CoV-2-Infizierten identifiziert. Und das erhofft sich das Team auch bei dieser Studie. „Auch, wenn wir noch nicht entschlüsselt haben, wie Hunde Corona so präzise erschnüffeln können, sind wir uns sicher, dass Sie uns helfen werden, das Post Covid-Syndrom weiter zu erklären und damit die zukünftige Diagnostik zu verbessern“, erklärt Professorin Dr. Alexandra Dopfer-Jablonka aus der MHH-Klinik für Rheumatologie und Immunologie. (kik)
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