Schlimmer als Burn-out

Leiden Sie am chronischen Erschöpfungssyndrom?

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Manchmal geht es einfach nicht mehr...
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Auch junge Leute leiden an CFS

Stellen Sie sich vor, Sie haben permanent Kopfschmerzen, sind ständig erschöpft und auch Schlaf bringt kaum Erholung. Sie gehen zum Arzt, aber der kann Ihnen nicht helfen. Es gibt einfach keine Diagnose, kein Medikament, das Ihnen hilft. So geht es gut 240.000 Menschen in Deutschland. Sie alle leiden unter dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS). Im schlimmsten Fall kann es Menschen zum Pflegefall machen.

Symptome des Chronischen Erschöpfungssyndroms

Für die Diagnose nutzen Ärzte die sogenannten Fukuda-Kriterien. Denn Biomarker, wie beispielsweise ein Bluttest, geben keine Hinweise auf die Krankheit. Laut diesen Kriterien müssen neben dem wichtigsten Symptom - der Erschöpfung - noch vier weitere Symptome auftreten.

  • unverhältnismäßig starke Erschöpfung nach geringer Anstrengung
  • unruhiger Schlaf
  • Hals- und Muskelschmerzen
  • Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme

Trotz dieser entwickelten Kriterien kann es Ärzten schwerfallen, die Krankheit präzise zu diagnostizieren und so leiden CFS-Betroffene oft lange undiagnostiziert an der Krankheit. So auch Jennifer Brea, die einen Film über ihre Krankheit gedreht hat, um anderen Mut zu machen.

Das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) wird auch als myalgische Enzephalomyelitis bezeichnet und ist eine neurologische, multisystemische Krankheit. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO wird sie als neurologische Erkrankung des Gehirns unter dem Kürzel G93.3 klassifiziert.

CFS ist wie Burn-out mit Dauergrippe

Vor einiger Zeit hatte man die Erschöpfungszustände noch als Burn-out-Syndrom oder Folgen von Depressionen betrachtet. Doch mittlerweile ist klar: CFS belastet den menschlichen Körper und seine Psyche noch heftiger. Das Syndrom ist eine Krankheit, bei der Betroffene mit ihren Kräften oft vollkommen am Ende sind und oft gar nicht mehr aus dem Bett kommen.

Neben der lähmenden geistigen und körperlichen Erschöpfung gehören zu den weiteren Symptomen unter anderem Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, nicht erholsamer Schlaf, Übelkeit, Empfindlichkeiten der Lymphknoten sowie eine anhaltende Verschlechterung des Zustands nach Anstrengungen. Weil die Situation oft ausweglos erscheint, verfallen viele Betroffene zudem in Depressionen.

Im Video sehen Sie, an welchen Symptomen man ein klassisches Burn-out-Syndrom erkennt - auch in Abgrenzung zur Diagnose des chronischen Erschöpfungssyndroms.

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Wie kann CFS-Betroffenen geholfen werden?

Die meisten Behandlungen orientieren sich an dem Prinzip des "Pacing". Hierbei wird dem Körper allmählich beigebracht, sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen und sich seine Energie dafür optimal einzuteilen.

Auch sollte darauf geachtet werden, den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen, sich im Allgemeinen gesund und ausgewogen zu ernähren und Schadstoffe soweit es geht zu vermeiden. In dieser Kombination habe Pacing in manchen Fällen zu gesundheitlichen Verbesserungen geführt, wie Fatigatio e.V. auf der eigenen Website schreibt.

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Sie sind dauerhaft müde?

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Oftmals wird CFS auch als eine psychosomatische Erkrankung angesehen, was nicht zuletzt auch dem Namen geschuldet ist. Der medizinische Fachbegriff myalgische Enzephalomyelitis ist deshalb präziser, da er auf die zugrundeliegende physiologische Ursache der Krankheit hinweist und nicht nur auf die chronische Erschöpfung als zentrales Symptom.

Dieses Missverständnis kann dazu führen, dass Betroffene an eine psychosomatische Rehabilitationsklinik verwiesen werden. Die dortigen Verhaltens- und Bewegungstherapien sind für CFS-Patienten jedoch ungeeignet und können sogar zur Verschlechterung der Krankheit führen.

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