Eltern von totem Fitness-Influencer (23) kämpfen für Gerechtigkeit Die Polizei hat unseren Sohn Sammy erschossen, statt ihm zu helfen!

von Ines Schöcker und Bella Christophel

Mutter alarmiert Polizei, um Sohn zu helfen - 15 Minuten später ist er tot!
Der Fitness-Influencer Sammy Baker will in Amsterdam eigentlich nur seinen 23. Geburtstag feiern. Dann wird er von der Polizei erschossen. Zu einer Anklage kommt es nicht – und der Fall wirft Fragen auf. Eine Tragödie, die sich bis heute zieht: Seit drei Jahren kämpfen die Eltern nun schon für Gerechtigkeit. Die ganze Geschichte seht ihr im Video.

Cannabis als Brandbeschleuniger der Tragödie - Polizei spricht von Drohungen und Notwehr

Immer, wenn Sammys Eltern zum Tatort nach Amsterdam zurückkehren, zittern seiner Mutter die Beine. „Hier ist er erschossen worden“, sagt sein Vater Kai Baker und deutet mit seinem Finger auf ein Stück Wiese.

Rückblick: Der Fitness-Influencer aus Wetzlar reist mit seinen Freunden in die niederländische Hauptstadt, um seinen 23. Geburtstag zu feiern. Die Gruppe raucht später einen Joint mit Cannabis und konsumiert einen Cookie. Sammy verfällt daraufhin wohl in eine Psychose und irrt alleine durch die Stadt.

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Seine Freunde alarmieren seine Mutter, Justine Seewald-Krieger. Sie macht sich sofort auf den Weg nach Amsterdam und trifft ihren verwirrten Sohn auf einem Parkplatz. Als er wegrennt, bittet sie die Polizei um Hilfe und muss wenig später feststellen, dass genau die ihren Sohn erschossen hat - angeblich aus Notwehr.

Anklage der Staatsanwaltschaft bleibt aus, doch der Fall gibt Rätsel auf

Genau das ist der Grund, warum die Staatsanwaltschaft keine Anklage erhebt. Doch der Fall ist widersprüchlich: Ein Forscherteam aus London hat den Vorfall aufwändig rekonstruiert und einige Ungereimtheiten entdeckt. So soll laut Aussage der Polizisten neben Sammy auch der Hundeführer auf den Boden gefallen sein - unter anderem ein Grund, warum sie geschossen haben. Doch im Augenzeugenvideo ist eindeutig zu sehen, dass er steht.

Viele der Zeugen sind laut der Ermittlungsakten nicht verhört worden, auch die Bodycams haben zufälligerweise zu dem Zeitpunkt nicht funktioniert, behauptet jedenfalls die Polizei. Außerdem zeigt ein Beweisvideo, dass ein ausgebildeter Sanitäter mit psychiatrischer Zusatzausbildung direkt um die Ecke stand und nicht zu Sammy gelassen wurde.

Auch Menschenrechtler und unabhängige Experten sehen Widersprüche: „Wir haben es hier nicht mit einem Terroristen zu tun, der jetzt aktiv Menschen erstechen will. Sondern wir haben eine hilfsbedürftige Person“, sagt Dr. Martin Thüne, Kriminologe.

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Sammys Eltern kämpfen unermüdlich für Gerechtigkeit

Von der Polizei Amsterdam heißt es: „Der Tod von Sammy Seewald ist ein komplexer Fall mit einem Ausgang, den niemand wollte.“ Doch damit geben sich die Eltern des Influencers nicht zufrieden.

Justine Seewald-Krieger und Kai Baker kämpfen in einem Zivilverfahren um Aufklärung. Im Januar haben sie Strafanzeige gegen mehrere Polizisten erstattet. Mit der Unterstützung ihrer Anwälte haben sie zudem alles, was sie inzwischen selbst gesammelt haben, auch noch einmal an die Staatsanwaltschaft gesendet. Diese wollte sich auf RTL-Anfrage nicht äußern. Es bleibt zu hoffen, dass der Fall nochmal neu aufgerollt und lückenlos aufgearbeitet wird. Sodass auch die Eltern ihren Frieden finden können.