62-jähriger Mann gilt als "Person von Interesse"

Nach Schüssen in New Yorker U-Bahn: Polizei sucht nach Täter - 50.000 Dollar Belohnung für Hinweise

Schock und Entsetzen nach einem dramatischen Vorfall in der New Yorker U-Bahn: Ein Mann verbreitet Rauchschwaden und eröffnet das Feuer, Panik bricht aus, mindestens 23 Menschen werden verletzt. Die Polizei sucht noch immer nach dem Täter. Inzwischen wurde auch eine Belohnung von 50.000 Dollar (rund 46.000 Euro) für Hinweise zur Festnahme des Tatverdächtigen ausgelobt.

Chef der New Yorker Verkehrsbetriebe will alles tun, um U-Bahn-Schützen zu fassen

„Wir bitten jeden mit Informationen um Hilfe“, sagte Chefermittler James Essig. Handyvideos, Zeugenhinweise oder Hinweise zur Identität des Täters oder eines Kleinlaster-Mieters seien wichtig. Die Belohnung kam mit Beiträgen der MTA, der Verkehrsbetriebe-Gewerkschaft und der Polizeistiftung zustande.

„Wir tun alles, was wir können, um den Mann zu fassen, der für diesen abscheulichen Angriff auf unsere Fahrgäste verantwortlich ist“, sagte der Chef der New Yorker Verkehrsbetriebe (MTA), Janno Lieber

Nach Schüssen in New Yorker U-Bahn: Mutmaßlicher Täter mietete Kleinlaster in Philadelphia

SCREENSHOT - 12.04.2022, USA, New York: Menschen helfen weiteren verletzten Personen an einer U-Bahn-Station im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Bei Schüssen in einer New Yorker U-Bahn-Station sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: Will B. Wylde/Will B. Wylde/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits, das Foto kann nur innerhalb von 14 Tagen nach der Übertragung verwendet werden. +++ dpa-Bildfunk +++
Schüsse in New Yorker U-Bahn-Station.
mbu, dpa, Will B. Wylde

Es werde nach einem 62 Jahre alten Mann gefahndet, bei dem es sich um eine "Person von Interesse" in Zusammenhang mit dem Vorfall handele, teilten die Behörden bei einer Pressekonferenz mit. Der Mann habe in Philadelphia einen Kleinlaster gemietet. Der Schlüssel des Fahrzeugs sei in einer Tasche am Tatort gefunden worden, die möglicherweise dem Täter gehört.

Der Kleinlaster war nach dem Vorfall abgestellt in einem anderen Teil von Brooklyn gefunden worden. Ob es sich bei dem 62 Jahre alten Mann, der Wohnsitze in Philadelphia und Wisconsin habe, auch um den Täter handeln könne, sei aber noch völlig unklar.

Es werde zudem vermutet, dass es sich bei dem Mann um den Autor mehrerer Veröffentlichungen in sozialen Medien handele. Darin beschwere sich der Autor unter anderem über New York, Bürgermeister Eric Adams und Obdachlosigkeit. Nähere Details wollten die Behörden nicht mitteilen. Adams' Polizeischutz werde aber vorsichtshalber aufgestockt, hieß es. Der Bürgermeister befindet sich aktuell in Quarantäne.

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New Yorker U-Bahn: Mutmaßlicher Täter schießt 33 Mal

12.04.2022, USA, New York: Mitarbeiter des New York City Police Department versammeln sich am Eingang einer U-Bahn-Station im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Bei Schüssen in einer New Yorker U-Bahn-Station sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: John Minchillo/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Einsatzkräfte versammeln sich am Eingang einer U-Bahn-Station in Brooklyn.
RED mbu, dpa, John Minchillo

Bei dem Vorfall während der Hauptverkehrszeit am Dienstagmorgen hatte ein Mann ersten Erkenntnissen zufolge in einer U-Bahn im New Yorker Stadtteil Brooklyn das Feuer eröffnet. Der Mann habe im zweiten Wagen eines Zugs der Linie N auf dem Weg nach Manhattan zwischen der Station 59 St und 36 St in einer hinteren Ecke gesessen. Er habe eine orange-grüne Bauarbeiter-Weste, eine Corona-Schutzmaske, einen grauen Kapuzen-Pullover und einen neon-grünen Bauarbeiter-Helm getragen.

Der Mann habe sich dann eine Art Gasmaske übergezogen, zwei Kanister geöffnet, aus denen Rauch oder Nebel strömte, und dann das Feuer eröffnet. Insgesamt habe er 33-mal geschossen. Der Mann konnte fliehen - wie ihm das gelang und auch sein Motiv waren nach Polizeiangaben zunächst noch völlig unklar. Als terroristischer Akt werde der Vorfall derzeit nicht untersucht.

Mindestens 23 Menschen wurden verletzt. "Zehn Menschen wurden durch Schüsse verletzt und weitere 13 wurden entweder verletzt, als sie aus dem Bahnhof eilten, oder sie erlitten eine Rauchvergiftung", sagte Polizeichefin Keechant Sewell bei der Pressekonferenz. Keiner von ihnen befinde sich aber in Lebensgefahr. "Wir haben wirklich Glück, dass das nicht noch deutlich schlimmer war, als es ist." Die New Yorker Polizei erhöhte ihre Präsenz in der U-Bahn.

Polizei fordert Bürger zu Vorsicht vor Schützen aus New Yorker U-Bahn auf

12.04.2022, USA, New York: Mitarbeiter des New York City Police Department versammeln sich am Eingang einer U-Bahn-Station im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Bei Schüssen in einer New Yorker U-Bahn-Station sind mehrere Menschen verletzt worden. Foto: John Minchillo/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schüsse in New Yorker U-Bahn-Station
RED mbu, dpa, John Minchillo

Am Tatort wurden Sewell zufolge unter anderem eine halb automatische Handfeuerwaffe, mehrere Magazine und eine kleine Axt gefunden. Außerdem sei eine Flüssigkeit sichergestellt worden, bei der es sich mutmaßlich um Benzin handele sowie ein Beutel mit Feuerwerkskörpern.

Der Schütze sei "gefährlich", sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul. Die Behörden forderten alle Bürger auf, "sehr vorsichtig und wachsam" zu sein, sagte sie. Wer Hinweise habe, solle die Polizei verständigen.

US-Präsident Joe Biden wurde umgehend über den Vorfall informiert. Führende Mitarbeiter des Weißen Hauses stünden in Kontakt mit dem New Yorker Bürgermeister und der Polizeiführung, erklärte Bidens Sprecherin Jen Psaki über Twitter. Die Regierung stehe bereit, den New Yorker Behörden im Bedarfsfall jegliche benötigte Hilfe zukommen zu lassen. "Meine Frau Jill und ich beten für die Verletzten und alle, die von diesem Trauma betroffen sind", sagte Biden bei einem Termin in Iowa. (jmu, mit dpa)