Chef besuchte 25-Jährigen im Krankenhaus

Mähdrescher-Opfer muss nach Amputation weitere Operationen über sich ergehen lassen

von Johanna Grewer und Karl Wirz

Es geht ihm gut - den Umständen entsprechend!
Der 25 Jahre alte Landwirt, der bei Feldarbeiten mit beiden Beinen in einen Mähdrescher geraten ist, wird weiter im Krankenhaus versorgt. Nach Notamputation auf dem Feld sei der Mann noch zweimal nachoperiert worden, sagt Joachim Walther, Geschäftsführer des Guts Hohen Luckow im RTL-Interview.

Mähdrescher-Opfer blickt jetzt in die Zukunft

Bei den Operationen ging es offenbar aber nicht mehr um Leben und Tod, sondern schon um das zukünftige Leben des Patienten. Die Eingriffe seien notwendig gewesen, damit der 25-Jährige besser Prothesen anpassen lassen könne. Walther berichtet im Gespräch mit RTL auch, dass er den verletzten Landwirt schon zweimal im Krankenhaus besucht habe. Der 25-Jährige blicke nun der Zukunft entgegen – trotz des lebensverändernden Unfalls.

Das Opfer des Mähdrescher-Unfalls ist seit Mai 2023 festangestellt auf Gut Hohen Luckow. Er sei studierter Agraringenieur und habe schon früher zweimal auf dem Hof als Erntehelfer gearbeitet, um sich sein Studium zu finanzieren. Der Geschäftsführer erklärte, dass der 25-Jährige auch weiter bei ihm festangestellt bleiben soll. Er und seine Angestellten wollten sich nach dem Unfall um den Kollegen kümmern.

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Beide Beine auf dem Acker amputiert - Landwirt erholt sich im Krankenhaus

Der Mann war am Nachmittag des 19. August auf einem Feld im Landkreis Rostock mit den Beinen in die Maschine geraten, als er gerade den halbvollen Bunker des Mähdreschers leeren wollte. Den Ermittlungen zufolge stellte er fest, dass eine Zuführung durch Getreide verstopft war. Dieses Getreide wollte der 25-Jährige offenbar entfernen, als er in die Förderschnecken des Erntegeräts rutschte.

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Weil er sich dabei so schlimm eingeklemmt hatte, entschieden sich die Rettungskräfte für eine Amputation auf dem Feld. „Es gab nur eine Chance: Entweder er stirbt dort vor Ort oder wir kriegen ihn da raus“, erinnert sich Chirurg Prof. Dr. Clemens Schafmayer. Dank der improvisierten OP auf dem Feld überlebte der Landwirt den schweren Unfall und kann jetzt wieder Zukunftspläne machen.

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