Herzzerreißende Worte
Familie des Mähdrescher-Opfers: „Viele Gedanken und Ängste gehen durch unsere Köpfe"
Ein Landwirt (25) verliert bei der Arbeit mit dem Mähdrescher beide Beine – seine Familie wendet sich nun mit emotionalen Worten an die Öffentlichkeit!
„Viele Gedanken und Ängste gehen durch unsere Köpfe“, schreibt Toni K. auf Gofundme und ruft zu Spenden auf. Toni K. selbst sagt auf der Seite, er sei der Schwager des Verletzten. Den Spendenaufruf unterschreibt er mit „die Familie“ – und wendet sich mit einer großen Bitte an die Öffentlichkeit: Denn mit den Spenden wolle er für seinen Schwager eine behindertengerechte Ausstattung anschaffen, um den neuen Alltag des 25-Jährigen zu erleichtern.
Amputation auf dem Feld: Leben des Landwirten hat sich nun komplett verändert
Der Horror-Unfall: Der 25-Jährige will am Samstag auf einem Feld in Hohen Luckow bei Rostock den halbvollen Bunker des Mähdreschers leeren. Er versucht, das Getreide aus der verstopften Zuführung zu entfernen – und rutscht plötzlich mit beiden Beinen in zwei gegenläufig drehende Förderschnecken. Ein Passant hört seine lauten Schreie, holt Hilfe. Vor Ort amputiert schließlich ein Operationsteam der Rostocker Uniklinik die Beine des Landwirten – um ihn aus der Maschine zu befreien und ihm das Leben zu retten. „Es gab nur eine Chance: Entweder er stirbt dort vor Ort oder wir kriegen ihn da raus“, schildert der Chirurg des mobilen OP-Teams später die Lage.
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Der Landwirt hat überlebt – doch er musste einen hohen Preis dafür zahlen! Das weiß auch seine Familie. „Durch diesen Unfall hat sich das Leben des jungen Mannes komplett verändert“, schreibt Toni K. bei Gofundme. Es lässt sich nur erahnen, wie es den Anghörigen und vor allem den Landwirt selbst geht. Anfragen an die Familie bleiben bislang unbeantwortet.
Fest steht: Auf den jungen Mann kommt nun viel zu – er muss sich von seiner Beweglichkeit, wie er sie zuvor kannte, verabschieden. Fußballspielen, Joggen, einen Berg erklimmen, bei seiner täglichen Arbeit über die Felder laufen: All das klingt banal und gewöhnlich – doch der junge Landwirt wird nie wieder so mobil sein, wie zuvor.
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Amputation auf dem Feld: Familie sammelt über 50.000 Euro Spenden
Für das neue Leben mit behindertengerechter Ausstattung sind auf Gofundme nun bereits über 50.000 Euro zusammengekommen. Zahlreiche Menschen haben die Kommentarfunktion genutzt, um ein paar Worte an die Familie und den Betroffenen zu richten.
„Tag und Nacht fahren die Landwirte auf den Feldern in dieser Zeit! Ich habe sie gesehen und bewundert. Mit welchem Mut sie diese gigantischen Maschinen voran bewegen und mit welcher Anstrengung und Energie sie für unser Korn sorgen … mir kommen noch immer Tränen“, schreibt eine Frau. „Es ist wichtig, dass bei so einem schweren Unfall, der für den jungen Mann alles verändern wird, auch fremden Menschen Unterstützung zu geben. Ich wünsche dem Verletzten nur das Beste“, heißt es in einem weiteren Kommentar.
Not-OP auf dem Acker
Nach dem Horror-Unfall auf dem Acker bleibt für den Landwirten nun nur eins: Er muss sich auf sein neues Leben vorbereiten – auch emotional mit der riesigen Veränderung zurechtkommen. Eine große Unterstützung wird dabei vor allem die Hilfe und Unterstützung seiner Familie und seiner Freunde sein. (ibü)