Polizei durchsucht Büros und Wohngebäude

Erdrutsch in Erftstadt-Blessem: Hochwasser-Razzia bei Tagebau-Betreibern

ARCHIV - 15.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt: Ein Foto, das die Bezirksregierung Köln am Freitag über Twitter verbreitete, zeigt Überschwemmungen in Erftstadt-Blessem. Laut der Behörde sind einige Häuser eingestürzt, mehrere Menschen würden vermisst. (zu dpa «Rekordschaden 2021 für Versicherungen durch Naturkatastrophen») Foto: Rhein-Erft-Kreis/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Überschwemmung in Erftstadt-Blessem
htf jai, dpa, Rhein-Erft-Kreis

Wegen des schweren Erdrutschs in Erftstadt während des Hochwassers im Sommer hat die Staatsanwaltschaft Köln umfangreiche Durchsuchungen bei Verdächtigen veranlasst. Mehr als 140 Beamtinnen und Beamte der Polizei würden aktuell mehr als 20 Büro- und Wohnanschriften durchsuchen, teilte die Behörde am Dienstagvormittag mit. Das Ermittlungsverfahren richte sich nun gegen den Eigentümer und Verpächter des Tagebaus in Erftstadt, fünf Beschuldigte der Betreibergesellschaft sowie vier Beschuldigte der Bezirksregierung Arnsberg, die nach dem Bundesberggesetz die zuständige Aufsichts- und Genehmigungsbehörde sei.

Im Video: Erftstädter Anwohner nach Erdrutsch erstmals zurück in ihren Häusern

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall wegen des Verdachts des fahrlässigen Herbeiführens einer Überschwemmung, der Baugefährdung sowie Verstoßes gegen das Bundesberggesetz. Zu Beginn hatte sich das Verfahren noch gegen Unbekannt gerichtet.

In Erftstadt-Blessem nahe Köln war in der Nacht zum 16. Juli 2021 der Boden nahe einer Kiesgrube am Fluss Erft weggerutscht, nachdem Starkregen die Grube geflutet hatte. Mehrere Gebäude wurden mitgerissen. Tote gab es nicht. (dpa/ swi)