Gabriel Vockel von Unicef Rumänien im Gespräch mit RTL

Menschenhandel an den Grenzen: großes Risiko für Geflüchtete aus der Ukraine

von Vivian Bahlmann und Lena Andro

Täglich werden mehr Menschen aus der Ukraine zu Geflüchteten. Die Menschen versuchen den Grenzübertritt nicht nur nur nach Polen oder Deutschland, auch in den Anrainerstaaten, wie Rumänien oder Moldawien, kommen immer mehr Menschen an.
Gabriel Vockel, der stellvertretende Leiter von Unicef in Rumänien, spricht mit Reporterin Vivian Bahlmann im Interview über die Gefahren für Geflüchtete und über die Situation an der rumänisch-ukrainischen Grenze.
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Hohes Risiko für Flüchtende

An der ukrainisch-rumänischen Grenze sieht man nun täglich Familien, vor allem viele Kinder und junge Frauen mit Taschen bepackt über die Grenzen laufen, erzählt Gabriel Vockel. Hinzu kommen noch viele ältere Menschen . „Das sind schon sehr traurige Bilder, die man an der Grenze erleben kann.“

Das Überqueren der Grenzen birgt auch viele Gefahren. „Es gibt durchaus große Risiken für Menschenhandel, für Gewalt gegen Kinder und gerade Frauen.“ Laut Gabriel Vockel arbeitet Unicef sehr eng mit der Polizei vor Ort und auch mit der Grenzpolizei zusammen, um Straftaten zu verhindern.

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"Die Bomben müssen schweigen"

Seit dem 24. Februar seien bereits eine halbe Millionen Menschen über die Grenze nach Rumänien geflohen, so der stellvertretende Leiter von Unicef vor Ort. „Viele von denen möchten weiterreisen, weil es dort familiäre Strukturen gibt oder Freunde und Verwandte, die diese Menschen aufnehmen können.“

Unicef geht aber davon aus, dass mit Voranschreiten des Krieges auch mehr Menschen die Grenzen überqueren werden, die nicht so gut vernetzt sind. „Dann werden auch mehr und mehr von diesen Menschen in Rumänien, in Moldawien und in anderen Ländern verbleiben.“

Für Unicef ist es dann wichtig, dass das System in Rumänien für alle Menschen gut funktioniert. Auf längere Sicht müssen diese Staaten auch „europäisch solidarisch unterstützt werden“, so Gabriel Vockel. Das bedeutet, dass die Menschen in den verschiedenen Staaten gerecht aufgeteilt werden müssen. „Das was der Situation wirklich helfen würde, wäre, dass die Bomben schweigen und dass der Krieg so schnell, wie möglich, aufhört.“

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