Afghanin wurde erwürgt und in Erdloch verscharrt

Bruder von ermordeter Maryam H. (34) nimmt sich im Gefängnis das Leben

Prozessauftakt gegen Brüder von Maryam H. Koffermord in Berlin
00:42 min
Koffermord in Berlin
Prozessauftakt gegen Brüder von Maryam H.

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Weil sie selbstbestimmt leben wollte, wurde Maryam H. (34) von einem ihrer Brüder getötet. In der Nacht auf Freitag hat sich nach Informationen der "Bild"-Zeitung ein anderer Bruder der Afghanin im Gefängnis das Leben genommen.

Suizid im Gefängnis: Jamal H. saß Haftstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung ab

Beamte der JVA Plötzensee fanden Jamal H. (29) Freitagmorgen leblos in seiner Zelle. Mutmaßlicher Grund für den Suizid ist demnach eine zugesagte Verlegung in den offenen Vollzug, die dann aber nicht erfolgt sein soll. Die Justizverwaltung bestätigte der "Bild" den Tod eines Insassen der JVA Plötzensee, nannte aber keine Details.

Jamal H. saß seit 2020 im Knast – verurteilt zu fünf Jahren Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Als Maryam H. ermordet wurde, war er bereits hinter Gittern. Dennoch stand er im Fokus der Ermittlungen, da er seine jüngeren Brüder Yousuf Sayed H. (27) und Mahdi Seyed H. (23) mit dem Mord beauftragt haben könnte.

Yousuf H. gestand Mord an seiner Schwester Maryam H.

Mord an Afghanin in Berlin
Auf Videos ist zu sehen, wie die Brüder einen schweren Koffer mit einem Taxi zum Berliner Bahnhof Südkreuz bringen.
Polizei

Maryam H. freute sich auf ein neues, freieres Leben. Die zweifache Mutter hatte sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt und wollte endlich selbstbestimmt leben. Doch am Vormittag des 13. Juli 2021 traf sie sich mit ihren zwei jüngeren Brüdern. Wenige Tage später wurde Maryams Leiche in einem Erdloch verscharrt in Bayern gefunden. Auf Videos ist zu sehen, wie Yousuf und Mahdi einen schweren Koffer mit einem Taxi zum Berliner Bahnhof Südkreuz bringen und dort in einen Zug Richtung München schleppen.

Im September gestand Yousuf H. vor Gericht, seine Schwester getötet zu haben. Er habe sie gewürgt und später die Kehle aufgeschlitzt, damit ihre Leiche in den Koffer passt. (bst)

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