Leiche im Koffer transportiert und anschließend verscharrt?
34-jährige Afghanin angeblich aus gekränktem Ehrgefühl von Brüdern ermordet
Die 34-jährige Maryam H. freute sich auf ein neues, freieres Leben. Die Mutter zweier Kinder (heute 10 und 14 Jahre alt) hatte sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt und wollte endlich selbstbestimmt leben. Doch am Vormittag des 13. Juli 2021 trifft sie sich mit ihren zwei jüngeren Brüdern. Ein folgenschwerer Fehler – wie sich später herausstellt. Denn wenige Tage später wird Maryams Leiche verscharrt in Bayern gefunden. Schnell hat die Polizei zwei Tatverdächtige: Maryams Brüder. Das mutmaßliche Motiv: Gekränktes Ehrgefühl. Am Mittwoch startete in Berlin der Prozess gegen die beiden.
Brüder reisen wohl mit Leiche im Zug durch Deutschland
„Die Anklageschrift geht davon aus, dass sie ihre Schwester gedrosselt und gewürgt haben und ihr mit einem scharfen Gegenstand die Kehle aufgeschnitten haben“, so Gerichtssprecherin Lisa Jani.
Nach dem Mord an ihrer Schwester in Berlin sollen die beiden Afghanen die Leiche in einen Koffer gepackt haben. Danach sollen sie erst mit einem Taxi zum Bahnhof gefahren sein, um dann mit dem Zug nach Bayern weiterzureisen. Dort sollen sie Maryam in einem Erdloch verscharrt haben. „Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten die Schwester dafür bestrafen wollten, dass diese sich einen etwas moderneren, westlicheren Lebenswandel zugewandt habe. Maryam H. hatte sich von ihrem Mann getrennt beziehungsweise die Ehe war gescheitert und nach deutschem Recht geschieden worden, aber noch nicht nach islamischem Recht. Das sieht die Staatsanwaltschaft hier als Motiv“, erklärt Lisa Jani.
Die 27 und 23 Jahre alten Brüder müssen sich jetzt vor Gericht wegen gemeinschaftlichen Mordes verantworten. Ihnen droht eine lebenslängliche Haftstrafe.