„Man braucht viel Geduld und Zuwendung, um die Kinder mal zum Lächeln zu bringen“

Unternehmen aus Rheinland-Pfalz nimmt vier Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine auf „Man braucht viel Geduld und Zuwendung, um die Kinder mal zum Lächeln zu bringen“

12. April 2022 um 11:05 Uhr

von Tamara Bilic

Die Sausenheimer Wellpappenfabrik in Rheinland-Pfalz hat vier ukrainische Frauen und ihre fünf Kinder in ihren Werkswohnungen aufgenommen. „Für uns war es gar keine Frage, helfen zu wollen. Es ist unsäglich, was in der Ukraine passiert“, erklärt Detlev Wessel, Prokurist des Unternehmens im Interview mit Reporterin Tamara Bilic.
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„Das Leid ist schon da und sehr groß – gerade bei den Kindern“

Die Familien haben sich im Örtchen Sausenheim schon weitestgehend eingelebt. Die Wellpappenfabrik hat sich nicht nur um die Unterbringung gekümmert, sondern auch bei weiteren bürokratischen Hürden wie Aufenthaltserlaubnis und Schulanmeldung geholfen. Am allermeisten hoffen die Familien aber trotzdem, so schnell wie möglich wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können – auch weil die Ehemänner und Väter noch dort sind. Gerade bei den Kindern merkt man, wie sehr die Flucht sie traumatisiert hat, erklärt Detlev Wessel. Sie sind sehr verschlossen und tauen nur langsam auf. „Man braucht viel Geduld und Zuwendung, um die Kinder mal zum Lächeln zu bringen.“

Fünf Arbeitsplätze im Unternehmen

Detlev Wessel geht davon aus, dass die Familien noch eine Weile bei ihnen bleiben werden. Daher will die Wellpappenfabrik auch reguläre Arbeitsplätze für die Frauen zur Verfügung stellen – sofern sie das wollen. „Es gibt Arbeitsplätze, in denen Handarbeiten anfallen und in diesem Bereich hätten wir Möglichkeiten die Flüchtlinge einzusetzen ohne eine schwierige Einarbeitung.“ Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung wurden bereits beantragt und man hofft auf eine unkomplizierte Erteilung. Aber egal, ob die Frauen in der Fabrik arbeiten werden oder nicht – für Detlev Wessel ist klar: Die Familien können so lange bleiben wie sie wollen.

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