Aktion von "Letzte Generation" ging schief - Nachspiel droht
Klima-Kleber Semmler befreit "Asphalt-Hand" zuhause mit Wasser und Öl
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Jetzt spricht der Klima-Störer von Mainz, der mitsamt einem Stück Asphalt an seiner Hand von der Straße befreit wurde. Es habe wehgetan, sagt Raúl Semmler der RTL-Reporterin. Deswegen habe er die Polizei gebeten, sie möge ein milderes Lösungsmittel verwenden. „Deswegen wurde die Straße aufgeschnitten“, erklärt er. Dass die Polizei mit einer Flex anrückte, sei zwar ein „mulmiges Gefühl“ gewesen, aber „das geht wieder vorbei.“ Das RTL-Interview mit ihm sehen Sie im Video.
Klima-Kleber hat "mulmiges Gefühl", als die Polizei mit der Flex kommt
Für ihn sei es keine Abwägung, „mal kurz ein mulmiges Gefühl zu haben“ im Vergleich zu den befürchteten Konsequenzen des Klimawandels.
Zu dem Asphaltklumpen an seiner Hand sagt Semmler: „Das Stück habe ich mitgenommen. Ich habe auch gesagt, dass ich keine ärztliche Behandlung brauche.“ Er wisse, wie man den Kleber entferne und habe das zuhause lösen können. „mit Wasser und Öl“, sagt er.
Weniger gelassen äußert sich Semmler zu den Durchsuchungen bei den Klimaklebern. Man habe sich „gewaltsam Zugang zu seiner Wohnung verschafft“, kritisiert er. Das sei unverhältnismäßig gewesen. Er zieht einen Vergleich zu anderen aktuellen Razzien: „Bei Reichsbürgern hat man Waffen gefunden, bei einer EU-Politikerin 600.000 Euro Bargeld. Bei uns Kleber und Transparente.“
Video: Mutter und Tochter bei Klebe-Aktion von 'Letzte Generation'
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Foto von Semmlers „Asphalt-Hand“ geht viral
Die Aktion in Mainz fand vergangenen Freitag statt. Das Foto von Semmlers „Asphalt-Hand“ ging viral. Gesundheitliche Schäden trug er nicht davon. "Meiner Hand geht es einwandfrei", sagte der Klimaaktivist zu RTL. Auch wenn alles gut gegangen ist: Semmler und seine Mitaktivisten von „Letzte Generation“ müssen sich möglicherweise vor Gericht verantworten – wegen Sachbeschädigung und Nötigung. Dies ist jedoch noch nicht geklärt.
Lese-Tipp: Kleber zu stark: Aktivist muss samt Asphalt aus Straße GEFLEXT werden!
Ganz unbekannt ist Semmler nicht. Er ist Schauspieler, allerdings liegt seine letzte TV-Rolle schon einige Jahre zurück. Laut ZDF stand Semmler letztmalig im Jahr 2018 für den Sender vor der Kamera. Seither ist er regelmäßig Bestandteil der Protestaktionen der „Letzten Generation“, die häufig in Polizeigewahrsam enden. Verurteilt wurde er nach Bild-Angaben bisher zu einer Strafe von 3.000 Euro. Der Grund war eine Blockade nahe Heidelberg. Nun droht weiterer Ärger.
Kosten für die Straßenreparatur sind noch offen
Denn: Irgendjemand muss die Flex-Aktion in Mainz bezahlen. Ob die Kosten für den Polizeieinsatz von der Stadt übernommen werden, ist derzeit noch nicht abschließend geklärt – das hängt davon ab, ob ein Verfahren gegen Semmler eingeleitet wird. Ebenso unklar ist zudem die Höhe des entstandenen Sachschadens. Eine genaue Kostenaufschlüsselung liegt noch nicht vor.
Lese-Tipp: "Hochgefährlich": Scholz verurteilt Störaktionen von Klimaaktivisten
Sollte es zur Anklage von Semmler und weiteren Aktivisten kommen, die in Mainz beteiligt waren, muss zunächst ermittelt werden, welche Strafbestände erfüllt sind. Aufgrund der Verkehrsbeeinträchtigung prüft die Polizei derzeit, ob der Tatbestand der Nötigung erfüllt ist. Zudem leitete die Polizei ein Verfahren gegen Sachbeschädigung gegen den 38-jährigen Klima-Kleber ein. Außerdem werden sich die Demonstrantinnen und Demonstranten der „Letzten Generation“ wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verantworten müssen.
Video: Klima-Kleber legen Airports lahm
Bislang war der Umgang mit den Klima-Klebern Ländersache und wurde dementsprechend äußerst unterschiedlich gehandhabt. Am Dienstag wurde das Vorgehen zur Bundes-Angelegenheit.
Lese-Tipp: „Letzte Generation“ möglicherweise kriminelle Vereinigung
Wie die Klimaschützer selbst am Dienstag via Twitter mitteilten, wurden nach fünf Uhr morgens bundesweit elf Wohnungen durchsucht und dabei Handys, Laptops und Plakate beschlagnahmt. Nach Angaben der Aktivisten sollen auch Häuser der Eltern durchsucht worden sein, obwohl die Tatverdächtigen eigene Meldeadressen besäßen. Den Aktivisten wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete.
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"Letzte Generation" spricht von „Einschüchterungsversuch“ - weitere Aktionen geplant
Die Gruppe sprach von einem „Einschüchterungsversuch“, der sie nicht von weiteren Protestaktionen abhalten werde. „Wir stehen mit Gesicht und Namen für das, was wir tun - wenn der Wunsch nach Informationen besteht, braucht es keine Hausdurchsuchung.“, hieß es.
Lese-Tipp: Klima-Aktivisten kleben sich in Elbphilharmonie fest
Seit fast einem Jahr demonstriert die Gruppe „Letzte Generation“ für eine radikale Klimawende. Mit Straßenblockaden, bei denen sich die Aktivisten an die Fahrbahn festklebten, sorgten sie zuletzt vermehrt für Aufmerksamkeit. (dpa/rdr/uvo)
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