„Es sind Veränderungen, die ein Leben lang bleiben werden“Koma nach Mückenstich! Frau (38) müssen Teile des Oberschenkels entfernt werden
Sie kann kaum Treppen steigen oder das Bein anziehen, häufig ist sie beim Duschen auf Hilfe von außerhalb angewiesen! All das sind die Folgen eines harmlos wirkenden Mückenstichs, der das Leben von Jennifer Aust (38) von heute auf morgen auf den Kopf stellt. „Ein Leben, seit letztem Jahr Juli, gibt es für mich nicht mehr so wie es mal war“, sagt sie.
„Nach einem Jahr leide ich noch immer an den Spätfolgen der Sepsis und des Organversagens“
Ein Mückenstich im Sommer – soweit nichts Ungewöhnliches und etwas, von dem viele Menschen regelmäßig geplagt werden. Wenn die fiesen Plagegeister wieder zugestochen haben, juckt es unangenehm und man ist einfach nur genervt.
In der Regel landen wir davon allerdings nicht im Krankenhaus oder sogar im Koma, so wie es bei Jennifer Aust im Juli 2022 der Fall ist: Wochenlang ist sie in der Klinik und muss insgesamt zwölf Operationen über sich ergehen lassen. Seitdem kämpft sie sich zurück ins Leben. „Es sind Veränderungen, die ein Leben lang bleiben werden“, sagt die dreifache Mutter aus Hude bei Oldenburg.
„Jetzt, nach einem Jahr, leide ich noch immer an den Spätfolgen der Sepsis und des Organversagens, ich muss mit den Folgen der Operation leben. Mein linkes Bein ist teilgelähmt, ich habe Sensibilitäts- und Gleichgewichtsstörungen sowie Gedächtnis-, Konzentrations- und Wortfindungsstörungen“, erzählt Aust, die zuvor jahrelang leidenschaftlich ihrem Beruf in der Pflege nachgeht.
Lese-Tipp: Mückenstiche, Flohbisse und Co.: Wann Sie sofort zum Arzt sollten!
In diesen könne sie vorerst jedoch nicht zurück, wie sie RTL erzählt. Denn: Ihre Rentenversicherung stelle sich quer. „Mir wird die nötige KFZ-Hilfe verwehrt und sie haben gesagt, ich solle eine Umschulung machen. [...] Das kommt zu den alltäglichen Problemen dazu.“
Ihre Mission? „Ich möchte den Leuten mitteilen und ihnen zeigen, dass auch bei uns ein Mückenstich nicht nur ein Mückenstich sein kann, sondern dass da viel passieren kann“, erzählt Jennifer Aust.
Denn Mücken übertragen Krankheiten – und mittlerweile gibt es verschiedene, teils tropische Mückenarten, die eine Vielzahl gefährlicher Krankheiten übertragen können.
Lese-Tipp: Diese Gerüche locken Mücken an

Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck: Auch exotische Mücken in Deutschland
Dass wir nicht nur noch von relativ harmlosen heimischen Mücken gestochen werden können, scheint neue Realität zu werden. „Wir sehen immer mehr, dass die asiatische Tigermücke an verschiedenen Orten heimisch wird“, erklärt Virologe Prof. Dr. Hendrick Streeck im Gespräch mit RTL. „Ich denke man sollte das bekämpfen, damit wir auch in Zukunft nicht bestimmte tropische Erkrankungen bekommen.“
Dafür müssen die Brutstätten der großen asiatischen Mücken gefunden werden. Meistens sind das Wasserstellen, selbst kleine Wasserbehälter in Gärten kommen dafür infrage.
Ist eine Mücke nicht mit Krankheiten infiziert, sind die Stiche zwar schmerzhaft, in der Regel aber nicht gefährlich.
Lese-Tipp: Von wegen süßes Blut! Worauf Mücken wirklich fliegen
Virologen und Parasitologen sprechen über Gefahr durch Insektenstiche
Den ganzen Beitrag von Reporter Ronald Krapp über Jennifer Aust sehen zum nachträglichen Abruf auf RTL+.
Zu Gast im Studio von „stern tv am Sonntag“ sind unter anderem Jennifer Aust selbst, Virologe Prof. Dr. Hendrik Streeck vom Universitätsklinikum in Bonn sowie Prof. Dr. Heinz Mehlhorn, Zoologe und Parasitologe der Universität Düsseldorf. Die Experten sprechen über die Gefahr durch eingewanderte Insekten wie die Tigermücke, die tropische Riesenzecke, die Nosferatu-Spinne oder die Asiatische Hornisse.