Weil 15-Jährige nicht bei der Familie übernachten durfte

Tochter (22) und Freundin (15) sollen Mutter getötet und in Kofferraum gepackt haben

Tochter ermordet Mutter nach Streit
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Tochter ermordet Mutter nach Streit

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Prozessbeginn in Bonn: Mutter wurde erstickt oder erwürgt

Eine 22-Jährige betritt den Bonner Gerichtssaal mit hochgezogener Kapuze, versteckt ihr Gesicht. Die junge Frau soll ihre eigene Mutter an Weihnachten getötet haben. Geholfen haben soll ihr ihre 15-jährige Freundin. Es heißt, die schwerkranke 48-Jährige sei mit einem Kissen erstickt oder erwürgt worden. Der Grund macht sprachlos: das Opfer soll nicht gewollt haben, dass die 15-Jährige bei der Familie übernachtet.

Tochter (22), Freundin (15) und Freund (17) müssen sich vor Gericht verantworten

Weil Freundin nicht bei ihr Übernachten durfte.
Bonn: eine 22-Jährige soll ihre Mutter getötet haben.
RTL

Der Vorwurf des Bonner Landgerichts lautet: gemeinschaftlicher Totschlag. Nach der Tat sollen sie die Leiche eingewickelt in Tücher in den Kofferraum ihres eigenen Autos gepackt haben. Hierzu haben sie offenbar auch einen 17-jährigen Freund kontaktiert und um Hilfe gebeten. Er sollte die Leiche wohl wegfahren. Auf dem Weg, nur wenige Meter vom Tatort entfernt, habe das Auto allerdings eine Panne gehabt. Die drei Angeklagten sollen das Fahrzeug deswegen ohne Kennzeichen zurückgelassen haben.

Durch einen Zufall soll die Leiche schließlich im Kofferraum entdeckt worden sein. Im RTL Interview sagt Saskia Wielpütz vom Landgericht Bonn: "Die Polizei hat zunächst einen Wagen am Straßenrand gefunden und hat versucht, den Halter zu ermitteln. Das Fahrzeug haben sie zunächst abschleppen lassen. Als die Halterin dann schließlich ermittelt werden konnte, aber nicht gefunden wurde, haben sie das Fahrzeug nochmal kontrolliert und sind dabei auf den Leichnam gestoßen."

Mutter wird Tage später durch Zufall tot in Kofferraum gefunden

Den Streit, den es vor der Tötung gegeben haben soll, bestätigt die Angeklagte der Polizei. Zur Tat äußern sich die Freundinnen zum Teil aber wohl widersprüchlich. Bereits seit Anfang Januar sitzen die mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft.

Die RTL-Reporterin Saskia Gaebel beschreibt die 22-jährige Angeklagte beim Prozessbeginn wie folgt: "Die Tochter des Opfers starrt stur vor sich hin und verzieht keine Miene." Die 15-Jährige hingegen sitze verschüchtert und mit hängenden Schultern neben ihrer Verteidigerin.

Im Falle einer Verurteilung könnte die Tochter der Getöteten eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren bekommen. Die Jüngere maximal zehn Jahre nach Jugendstrafrecht. Der 17-Jährige muss mit fünf Jahren wegen Strafvereitelung und Fahrens ohne Führerschein rechnen. Das Urteil soll am 20. August fallen. (mca)