Kölner Promiwirt Alexander Manek fordert von Altmaier:„Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Laden in den Griff kriegen"

Alexander Manek sitzt alleine in seinem Wirtshaus. Es ist Karnevalsdienstag, in einem normalen Jahr ist das „Haus Unkelbach“ in Köln brechend voll. Aber was ist in diesen Zeiten schon normal. Während er mit unserer Reporterin spricht, versucht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in einem Online-Wirtschaftsgipfel die Gemüter von über 40 Verbandvertretern zu beruhigen. Manek selber hat noch keinen einzigen Cent von den versprochenen Novemberhilfen erhalten. Seine Botschaft an den Bundeswirtschaftsminister: „Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Laden in den Griff kriegen!“.

„Irgendwann ist einfach nix mehr da!“

Der Gastronom ist in Köln eine lokale Größe, ein Promiwirt. Sein Opa Karl Unkelbach war schon ein stadtbekannter Wirt, der Enkel führt das Unternehmen weiter erfolgreich fort. Das “Haus Unkelbach“ ist ein großes Wirtshaus mit viel Platz im Kölner Stadtteil Sülz. Alexander macht hier nicht nur Geschäfte, er ist mit dem Stadtteil verwurzelt, seine Kinder gehen hier zur Schule.

Im Traditionslokal wird natürlich auch Karneval gefeiert – und wie. Die Menschen stehen schon früh am Morgen an, um hier mitfeiern zu können. An den fünf Karnevalstagen ist der Laden brechend voll, das Bier fließt in Strömen. Alexander Manek macht alleine an Karneval 15 Prozent seines gesamten Jahresumsatzes.

Doch in diesem Jahr ist alles anders: Ausgerechnet an Karneval befindet sich das ganze Land noch im Lockdown, das Haus Unkelbach und auch alle weiteren Gaststätten, die Manek betreibt, sind geschlossen. Corona-Hilfen hat Manek natürlich über seinen Steuerberater beantragen lassen, „mein neuer bester Freund, wir telefonieren täglich“. Trotz dieser innigen Verbindung ist „noch kein einziger Cent“ geflossen. Wann das Geld denn kommt? „Mein Steuerberater hat bislang nicht mal einen Ansprechpartner“, sagt Manek. Um seine Ausgaben zu bedienen, musste Manek „einen hohen sechsstelligen Betrag als Darlehen“ aufnehmen. Aber er weiß auch: „Irgendwann ist einfach nix mehr da!“ Der Gastronom hofft immer noch, dass die berühmte Bazooka ausgepackt wird, denn sonst wird es auch für ihn eng.

Viel Geduld hat Alexander Manek nicht mehr. „Sehen Sie zu, dass Sie Ihren Laden in den Griff kriegen. Sehen Sie zu, dass wir endlich Geld kriegen“, lautet seine ganz persönliche Botschaft an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.