Handwerker, Gastro und Co. - Wie die Ukrainer dem deutschen Personalmangel helfen können

Jobs für Flüchtlinge: "Ich möchte auch in Deutschland auf eigenen Füßen stehen"

Die Zahl der Flüchtlinge im Ukraine-Krieg hat mittlerweile die vier Millionenmarke geknackt: Laut Informationen des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind seit Beginn der russischen Invasion 4,02 Millionen Menschen geflüchtet. Allein in Deutschland wurden nach offiziellen Angaben mehr als 280.000 Ankommende registriert. Die tatsächliche Zahl könnte aber deutlich höher liegen.
Hier angekommen wollen sich die Flüchtlinge integrieren, wollen auf eigenen Beinen stehen. Trotz Sprachbarriere gelingt ihnen das sehr gut. So sind sie in Jobs in der Gastronomie oder im Handwerk tätig. Damit könnten sie genau die Lücken in bestimmten Branchen schließen, die durch großen Personalmangel entstanden sind.
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Viele Flüchtlinge sehr gut ausgebildet

Tatjana arbeitet jetzt in einem echten Münchner Brauhaus. Viel „deutscher“ geht es fast gar nicht. Aber Tatjana kommt auch ohne Deutschkenntnisse in ihrem neuen Job problemlos klar. Mit den Kollegen wird irgendwie mit Händen und Füßen kommuniziert, aber schließlich ist das, was Tatjana da macht auch nicht neu für sie. Schon in der Ukraine hat Tatjana als Küchenchefin gearbeitet. "Das ist der Beruf, den ich liebe. Und ich möchte auch hier in Deutschland auf eigenen Füßen stehen. Deswegen bin ich sehr dankbar für das Angebot."

Dabei beruht die Dankbarkeit auf Gegenseitigkeit. Denn besonders in der Gastronomie gibt es großen Personalmangel: „Wir freuen uns über jeden, der da arbeiten will,“ so der Sprecher der Münchner Innenstadtwirte Gregor Lemke. Dazu sind die meisten ukrainischen Flüchtlinge sehr gut ausgebildet und vor allem motiviert, auch in Deutschland auf eigenen Füßen stehen zu können.

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1,7 Millionen offene Stellen in Deutschland

Die circa 1,7 Millionen offenen Stellen in Deutschland sind also auch für die Geflüchteten eine Chance. Doch teilweise hapert es noch an der deutschen Bürokratie. Denn die Behörden sind teilweise überlastet. Doch danach könnte theoretisch jeder arbeiten, sobald er oder sie registriert ist.

Auch die Bundesregierung arbeitet daran, dass der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt für die ukrainischen Flüchtlinge deutlich einfacher abläuft. Vor allem die Themen Kinderbetreuung, Sprach- und Integrationskurse und die Anerkennung von Berufsabschlüssen sind große Herausforderungen für die deutsche Politik. Doch Arbeitsminister Hubertus Heil versichert: „Dafür müssen Voraussetzungen geschaffen werden.“ (khe)

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