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Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt umfasst das Verhältnis von Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot. Der Begriff ist heute von der Kenngröße Arbeitsmarktstatistik bestimmt.

Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt als Begriff ist von der politischen und wissenschaftlichen Sicht der Verfasser jeweiliger Definitionen abhängig. Daher ist jede objektive Definition allgemeiner Natur. Der Arbeitsmarkt wird als das Zusammentreffen von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage definiert.

Welche Voraussetzungen sind für das Verständnis des Begriffs Arbeitsmarkt wichtig?

Von einem Arbeitsmarkt spricht man im eigentlichen Sinn erst seit der industriellen Revolution. Er setzt voraus, dass es eine Gruppe Menschen gibt, die nicht, wie zum Beispiel Fabrikbesitzer, über eigenes Kapital und eigene Produktionsmittel verfügen. Durch das Bevölkerungswachstum in der Zeit der industriellen Revolution gab es zum ersten Mal eine große Gruppe dieser Menschen. Sie bieten ihre Arbeitskraft gegen Arbeitsentgelt zur Verrichtung produktiver Tätigkeiten an. Auf der anderen Seite stehen die Arbeitgeber, die Weisungen geben und über die Rohstoffe und Produktionsmittel verfügen. In diesem System wird der Arbeitnehmer für seine Anstrengung bezahlt und nicht für seinen Erfolg. Da der Arbeitnehmer sich selbst in den Dienst der geforderten Arbeit stellt, ist er von einem Produktionsmittel zu unterscheiden. Die Menschenwürde und die Arbeitnehmerrechte müssen beachtet werden.

Welche unterschiedlichen Auffassungen gibt es vom Arbeitsmarkt?

Die neoklassizistische Theorie glaubte nicht an Arbeitslosigkeit, weil sie von steigender Nachfrage (nach Arbeitskraft) und sich verringerndem Angebot dieser Arbeitskräfte ausging. Danach würde der Markt sich selbst regulieren. Diesen Annahmen stehen keynesianische Theorien gegenüber. Sie beruhen auf der Überlegung, dass der Staat den Arbeitsmarkt regulieren muss. In einem freien Markt kommt es zum Beispiel in Zeiten schwacher Konjunktur zu Massenarbeitslosigkeit. Aufgrund des Ungleichgewichts der Kräfte zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gibt es zudem Ungerechtigkeit. Diese grundlegenden Auffassungen haben sich durch die komplexe Entwicklung von Industriegesellschaften in stärker differenzierten Theorien fortentwickelt.

Welches Verständnis vom Arbeitsmarkt haben die Institutionen heute?

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales richtet seine Definition von Arbeitsmarkt an den praktischen Erfordernissen aus. Eine Leitgröße für den Arbeitsmarkt ist danach die Arbeitsmarktstatistik, in der die Zahl der Arbeitslosen enthalten ist. Das Ministerium veranlasst aufgrund seiner Betrachtung des Arbeitsmarkts Maßnahmen zur Förderung von Arbeit und initiiert Gesetze.