Im Disneyland war sein Gesicht plötzlich halbseitig gelähmtFatale Fehldiagnose: Zweijähriger stirbt in den Armen seiner Mutter

Dax links im Disneyland Paris, rechts im Krankenhaus im Arm seiner Mutter.
Alles beginnt mit einer halbseitigen Gesichtslähmung im Disneyland Paris. Wenige Monate später stirbt Dax an Krebs.
Devon Peek

„Für einen Moment hatte ich das, was ich mir als perfekte Familie vorgestellt hatte.“
Das Leben von Devon und ihrer kleinen Familie schien makellos: zwei Kinder, ein schönes Zuhause und jetzt auch noch ein Urlaub in Disneyland Paris. „Doch dann kam plötzlich Dax‘ Krebs und nahm uns unser Kind weg.“
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„Eine Hälfte seines Gesichts bewegte sich kaum“

Dax mit Mama Devon und Schwester Darcie im Disneyland Paris.
Dax mit Mama Devon und Schwester Darcie im Disneyland Paris.
Devon Peek

Es sollte ein Überraschungsurlaub für Devon und Jonny Peeks Tochter Darcie werden: Zu ihrem Geburtstag flog die Familie aus Dunbar in Schottland im März 2020 nach Disneyland Paris. „Wir waren alle so aufgeregt, aber als wir ankamen, stellten wir fest, dass mit unserem Sohn etwas nicht stimmte“, erinnert sich Devon bei der britischen Sun.

Eine Hälfte seines Gesichts bewegte sich kaum. Wir machten uns große Sorgen und brachten ihn ins Krankenhaus, als wir in Frankreich waren.“ Dax wurde untersucht, erhielt aber schnell Entwarnung: Laut der Ärzte handelte es sich wahrscheinlich um eine Bell-Lähmung, also ein plötzlich auftretendes Schwächegefühl auf einer Seite des Gesichts.

Diese trete auf, wenn der sogenannte Gesichtsnerv anschwelle und zusammengedrückt werde. Behandelt werde die Lähmung in der Regel mit Medikamenten, gehe aber auch ohne Behandlung nach einigen Monaten zurück, heißt es in dem medizinischen Fachblatt MSD Manuals.

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„Sie versicherten uns, dass er den Geburtstag seiner großen Schwester feiern könnte“

Die Pariser Ärzte rieten der Familie, nach dem Urlaub ein MRT zu machen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Abbrechen müssten sie die Reise aber nicht: „Sie versicherten uns, dass er die Reise sicher beenden und den Geburtstag seiner großen Schwester feiern könnte. Und ich bin froh, dass er das getan hat, denn er liebte die Magie von Disney“, sagt Devon.

Wieder in Schottland angekommen, fuhr die Familie direkt ins Kinderkrankenhaus. Dax bekam Steroide zur Behandlung seiner Bell-Lähmung, doch Wochen später ging es ihm „plötzlich richtig schlecht“, erzählt seine Mutter. „Er musste sich wiederholt übergeben und konnte nicht mehr das Gleichgewicht halten, um ohne Hilfe zu stehen oder zu gehen.“

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Dax links im Krankenhaus und rechts kuschelnd mit seiner Mutter.
Dax verbringt viel Zeit im Krankenhaus, bis er schließlich zu Hause in den Armen seiner Mutter stirbt.
Devon Peek
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Ärzte finden erst gutartigen Tumor, doch dann kommt Blut aus Dax' Ohr

Wieder musste die Familie ins Krankenhaus, wo ihnen gesagt wurde, dass Dax ein sogenanntes Akustikusneurinom hätte, einen gutartigen Tumor, der aber keinen Krebs verursacht. Die Ärzte rieten den Eltern, nach drei Monaten wiederzukommen.

Doch die wollten nicht warten, suchten nach einem Fachchirurgen in den USA, um den Tumor entfernen zu lassen. Kurz vor dem Termin der nächste Schock: Dax begann, auf der Seite des Tumors aus dem Ohr zu bluten.

Immer wieder wurde der Familie gesagt, dass es sich nur um einen Fremdkörper handeln könnte, der in Dax’ Ohr steckengeblieben wäre und eine Ohrenentzündung verursacht hatte. „Wir bekamen mehrere verschiedene Ohrentropfen und Antibiotika, aber nichts half.“

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„Er wird jeden Tag sehr vermisst und geliebt“

Im Mai 2020 hatten Dax’ Eltern genug und brachten den Jungen zurück ins Krankenhaus. Dort angekommen, „begann ihre Welt wirklich zusammenzubrechen“: Seit dem letzten MRT waren zwar erst sechs Wochen vergangen, Dax’ Tumor wuchs aber sehr aggressiv weiter. Nun war klar: Es musste Krebs sein. „Es war schlimm“, erinnert sich Devon.

Obwohl es den Chirurgen gelang, 70 Prozent des Rhabdomyosarkoms (einem Weichteiltumor, der vor allem Kinder betrifft) zu entfernen, bildete sich auf der gegenüberliegenden Seite eine exakte Nachbildung des Tumors. Trotz weiterer Behandlungen breitete sich der Krebs unter anderem in der Wirbelsäule aus. Dax konnte sein Gesicht nicht mehr bewegen und nichts mehr hören. Schließlich war klar: Die Ärzte konnten dem kleinen Jungen nicht mehr helfen.

„Uns wurde gesagt, dass sie nichts weiter tun könnten, als ihm die verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu machen“, so Devon. Die Familie holte ihn schließlich nach Hause. „Die letzten Tage mit Dax verbrachten wir im Bett. Die ganze Familie konnte kommen und einfach mit ihm kuscheln.“ Dax starb am 31. August 2020 im Alter von zwei Jahren, sieben Monaten und einem Tag in den Armen seiner Mutter. „Er wird jeden Tag sehr vermisst und geliebt.(akr)