Sie wollen sich vor dem Krieg in Sicherheit bringen

"Wir wissen nicht wohin!" Hunderttausend Menschen fliehen aus der Ukraine

Einfach nur weg! Egal wie, egal wohin. Mittlerweile sind nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks bereits 100.000 Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht. Gedränge in den Zügen. Lange Staus an den Grenzen. Die Menschen haben Angst – sind hilflos. „Wir wollen noch weiter. Wir wissen nicht wohin“, sagt einer Frau, die die Ukraine bereits verlassen konnte unter Tränen. Die dramatischen Szenen der Flucht sehen Sie oben im Video. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass Millionen Menschen in die Europäische Union fliehen werden. Auch Deutschland bereitet sich auf Geflüchtete vor.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Krieg in der Ukraine: Tausende Menschen strömen über die Grenzen

Die Vereinten Nationen stellen sich auf bis zu vier Millionen Geflüchtete aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. Schon jetzt seien Tausende über die Grenzen in Nachbarländer wie Polen, Moldau, die Slowakei und auch Russland geströmt, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf. Das UNHCR stehe zur Unterstützung bereit. Die Ukraine hat annähernd 42 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef verstärkt zudem seine Präsenz in den Nachbarländern Moldau, Rumänen und Polen sowie in Ungarn und Slowenien. Entlang von Fluchtrouten sollen Zufluchtsorte für Frauen und Kinder eingerichtet werden. In Rumänien stünden Konvois bereit, um Material für Zehntausende Menschen in die Ukraine zu bringen, so ein Experte.

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Berichte über viele Tote und Verletzte

Das UN-Menschenrechtsbüro bekam nach eigenen Angaben Berichte über 25 getötete und 102 verletzte Zivilistinnen und Zivilisten. Die überwiegende Mehrheit der Fälle sei aus Gebieten gemeldet worden, die von der ukrainischen Regierung kontrolliert werden, sagte eine Sprecherin. Sie geht davon aus, dass die wahren Zahlen deutlich höher liegen. In vielen Fällen sei es schwierig, Angaben zu prüfen. Es gebe einen „Informationskrieg“ mit Behauptungen über Angriffe, die sich beim näheren Hinsehen als falsch herausstellten.

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Krisentreffen der EU-Staaten am Wochenende

Angesichts einer möglicherweise großen Fluchtbewegung aus der Ukraine in die EU wollen die Innenminister der 27 EU-Staaten am Wochenende zu einem Krisentreffen zusammenkommen. In einer Sondersitzung solle „über konkrete Antworten auf die Situation in der Ukraine“ gesprochen werden, teilte der französische Innenminister Gérald Darmanin am Freitag auf Twitter mit. Weitere Details etwa zum Ort, Zeitpunkt und zu der Tagesordnung nannte er nicht. Frankreich hat derzeit den rotierenden Vorsitz der EU-Staaten inne. Auch der Rat der EU und die EU-Kommission machten zunächst keine weiteren Angaben. (dpa, sli)

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