Grünen-Vize Andreas Audretsch im RTL-Frühstart

„Merz will seine unwürdige Zahnarztdebatte verlängern“

von Katharina Kuhnert

Wie lange sollten abgelehnte Asylbewerber nur eine eingeschränkte Gesundheitsversorgung bekommen?
CDU-Chef Merz fordert, diesen Zeitraum von 18 Monaten auf mindestens drei Jahre zu verlängern. Widerspruch bekommt er im RTL-Frühstart vom Fraktionsvize der Grünen, Andreas Audretsch.

Asylbewerber bekommen in den ersten Monaten nur bei akuten Schmerzen eine Behandlung

Andreas Audretsch, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, lehnt die Forderung von Friedrich Merz nach einer Verlängerung der eingeschränkten Gesundheitsversorgung für ausreisepflichtige Asylbewerber ab. „Friedrich Merz will seine unwürdige Zahnarztdebatte offensichtlich verlängern“, so Audretsch im RTL-Frühstart.

In der Realität bekämen Asylbewerber in den ersten Monaten nur dann Unterstützung, wenn sie akute Schmerzen haben. Bei denen, die länger hier sind, gehe es um geduldete Menschen.

„279.000 sind ausreisepflichtig, 80 Prozent davon haben eine rechtlich abgesicherte Duldung. Und die haben dann auch irgendwann Zugang zur Gesundheitsversorgung verdient. Das ist auch wichtig, weil Menschen, nur wenn sie gesund sind, sich hier in Deutschland integrieren können“, sagte Audretsch.

„Arbeitsverbote müssen fallen“

Entscheidend für eine erfolgreiche Integration sei außerdem, Geflüchtete schnell in Arbeit zu bringen. Das helfe auch der deutschen Wirtschaft. „Das, was wir brauchen, ist Menschen zu ermöglichen, sich hier zu integrieren, zu arbeiten und dann auch diejenigen zu werden, die Sozialbeiträge zahlen, die das Gesundheitssystem finanzieren, die unsere Rente finanzieren“, meint Audretsch.

Er fordert deswegen die Arbeitsverbote für geflüchtete Menschen aufzuheben. „Die Arbeitsverbote müssen fallen und das so schnell wie möglich.“

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