EXKLUSIV: Gerhard Schröder über den Krieg und seinen Freund Putin
"Vielleicht kann ich nochmal nützlich sein"
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Die Freundschaft zwischen diesen beiden ist wohl eine der umstrittensten der Zeit: Altkanzler Gerhard Schröder und Kreml-Chef Wladimir Putin. Jetzt spricht der ehemalige SPD-Chef EXKLUSIV mit RTL/ ntv und dem Magazin stern.
Schröder schließt im Interview mit RTL-Politikchef Nikolaus Blome und stern-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz einen Bruch mit seinem Freund Wladimir Putin aus: „Ich habe mehrfach den Krieg verurteilt, das wissen Sie. Aber würde eine persönliche Distanzierung von Wladimir Putin wirklich irgendjemandem etwas bringen?“ Und ja, er habe den Präsidenten Russlands Ende Juli in Moskau erneut getroffen.
Gerhard Schröder im Interview: "So bin ich nicht"
Warum er sich von Putin nicht distanzieren will, erklärt Gerhard Schröder so: „Muss ich denn über jedes Stöckchen springen, das mir hingehalten wird? So bin ich nicht. Ich habe da Entscheidungen getroffen, und dazu stehe ich, und ich habe klargemacht: Vielleicht kann ich noch mal nützlich sein. Warum soll ich mich also entschuldigen?“
Schröder gibt sich nach seinem erneuten Treffen mit Russlands Präsident Putin zuversichtlich, dass der Ukraine-Krieg durch Gespräche gelöst werden könne: „Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung.“
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"Gut, dass es noch jemanden gibt, der Gesprächskanäle mit Russland offenhält“
Schröder sagt zudem: „Aber ich kriege auch viele Briefe aus Deutschland, in denen steht: Gut, dass es noch jemanden gibt, der Gesprächskanäle mit Russland im aktuellen Konflikt offen hält.“
Um Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen, müsse Deutschland eine wichtige Rolle spielen, so der Altkanzler: „Natürlich haben Deutschland und die Bundesregierung eine besondere Verantwortung, gerade auch gemeinsam mit Frankreich. Da geschieht derzeit nicht genug, ist mein Eindruck, denn eines ist doch klar: Es wird nicht ohne Gespräche gehen. Und mal ganz generell: Ich will niemandem in der Regierung den Vermittlungsjob wegnehmen. Aber warum sollte ich mit Gesprächen, die rechtlich möglich sind und mich und meine Familie nicht in Schwierigkeiten bringen, aufhören?“
Schröder wegen Putin unter Druck: „Ich wollte auch meine Familie schützen"
Schröder sei von möglichen Wirtschaftssanktionen der EU gegen ihn persönlich beeindruckt, fügt aber hinzu: „Es gibt ja noch Richter in Deutschland, die sicherstellen können, dass es nicht dazu käme.“ Auf die Frage, ob drohende Sanktionen etwa seine wirtschaftliche Aktivität einschränken könnten und er so vielleicht bald nicht mehr finanziell handlungsfähig sei, antwortet Schröder: „Das weiß ich eben nicht. Aber außer bei der Stadtsparkasse in Hannover habe ich ohnehin keine Konten, und selbst die sind überschaubar.“
Schröder erklärt zudem, er habe sein Aufsichtsratsmandat beim russischen Energiekonzern Rosneft aufgegeben und das angebotene lukrative Mandat bei Gazprom gar nicht angetreten: „Ich wollte auch meine Familie schützen. Das ist ja unkalkulierbar, was die in ihrem Sanktions-Eifer gerade alles veranstalten.“
Das gesamte Interview finden Sie ab sofort bei stern+ (Paywall) und ab Donnerstag (4. August) im gedruckten Heft.
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