Per Funk verbunden und trotzdem verloren"Im Normalfall siehst du die Hand vor Augen nicht" - Feuerwehrmann erklärt die Gefahr des Einsatzes von St. Augustin
Diese Einsätze bedeuten Lebensgefahr! Gerade bei Bränden in Auto-oder Motorradwerkstätten steigt das Risiko von Verpuffungen – und damit die Gefahr für die Feuerwehrleute, berichtet ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.
Per Funk verbunden und trotzdem verloren

Ein Feuerinferno erwartet die Löschtrupps der freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin am Sonntagmittag im Stadteil Niederpleis. In einem Motorradgeschäft ist ein katastrophaler Brand ausgebrochen. Ein Zwei- oder Drei-Mann-Trupp wagt sich in den Laden.
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„Die Kollegen sind eigentlich immer per Funk miteinander verbunden, man spricht sich kurz ab, wer wo hingeht. Im Gebäude nutzt man dann das „Rechte- oder Linke-Hand-Suchverfahren.“, erklärt ein Feuerwehrmann RTL.
Bei diesem Suchverfahren gibt die Angabe der Hand die Richtung vor, in der in der Wohnung gesucht wird, die entsprechende Hand hat immer Wandkontakt. So verliert der Trupp in einer verrauchten Wohnung nie die Orientierung. Die Gefahr ist dennoch immens: „Du siehst im Normfall die Hand vor Augen nicht. Gerade in einer Motorradwerkstatt liegt überall etwas herum, du bleibst ständig irgendwo hängen. Du musst gleichzeitig aufpassen, dass sich der Schlauch nicht in Rädern oder Ähnlichem verhakt.“
Das größte Risiko, so der Feuerwehrmann, geht aber von den vielen brennbaren Materialien in solch einer Werkstatt aus. „Es kann zu einer Verpuffung kommen, weil hier Benzin und Öle gelagert werden.“
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Mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort
So oder ähnlich könnte es sich in Sankt Augustin zugetragen haben. Durch eine spontane Verpuffung, also einen relativ schnellen Verbrennungsvorgang, hat den beiden Feuerwehrleuten im Gebäude wahrscheinlich auch die Funkverbindung zu ihren Kameraden nicht mehr geholfen. Die Frau und der Mann kommen bei dem Einsatz ums Leben.
Mehr als 200 Einsatzkräfte sind am Ende vor Ort. Neben den beiden Toten werden elf verletzt, fünf von ihnen müssen ins Krankenhaus.
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Nach Angaben des Bürgermeisters sei die gesamte freiwillige Feuerwehr von Sankt Augustin außer Dienst gestellt worden. Feuwehrleute aus anderen Kommunen hätten die Arbeiten im Anschluss übernommen. Die Räumarbeiten vor Ort werden noch mehrere Tage andauern.

























































































