Schock-Diagnose!Metehan (1) hat Leukämie – kann seine große Schwester (4) ihm das Leben retten?

Familie Yildiz
Metehan (1) hat Leukämie. Seine Mutter Melahat Yildiz hatte dies bereits im Voraus geahnt, als sie auffällige Symptome bei ihrem Kind bemerkte. Kann seine große Schwester ihm nun das Leben retten?
privat
von Vera Dünnwald

Als ihr Sohn erst zehn Monate alt ist, bemerkt Mutter Melahat Yildiz kuriose Symptome bei ihrem Kind: Metehan ist ständig krank, hat Hautausschläge und wird immer schwächer. Sofort ist ihr klar: Hier stimmt etwas nicht! Am Ende soll sie traurigerweise Recht behalten, denn: Metehan hat Leukämie – und braucht nun dringend einen Stammzellenspender.

Metehan kommt als Frühchen zur Welt, muss sich den Weg ins Leben erst erkämpfen

Metehan kommt 2021, viel zu früh in der 32. Schwangerschaftswoche, zur Welt. Im RTL-Interview erklärt seine Mutter: „Wir waren zwei Monate mit ihm im Krankenhaus. Metehan musste sich das Leben erkämpfen.“ Im April 2022 wird er entlassen – doch die Krankheitsserie nimmt weiterhin seinen Lauf. Dennoch: „Dass er so anfällig war für Krankheiten, dabei dachten wir uns zunächst nichts, da er ja ein Frühchen war und somit ein schwächeres Immunsystem hatte als andere Kinder.“

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Nur wenige Monate später werden die Krankheitssymptome jedoch immer schlimmer. Auch die Physiotherapeutin bemerkt, dass Metehan immer schwächer wird. Melahat Yildiz sagt: „Er konnte gar nicht mehr richtig auf dem Bauch liegen oder sich mit den Beinen abstützen. Er hat nie gelernt zu krabbeln.“

Seine Blutergebnisse sind zwar bis dato in Ordnung, aber als ihr zehn Monate alter Sohn immer häufiger Nasenbluten bekommt, läuten Yildiz’ Alarmglocken, und sie vertraut auf ihre mütterliche Intuition: „Das hat alles gepasst. Alle Zeichen standen darauf, dass Metehan Leukämie haben könnte.“

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Horror-Diagnose bestätigt: Der kleine Metehan hat Leukämie

Die Familie sucht mehrere Ärzte auf, die der besorgten Mutter zunächst versichern, sie solle sich keine Sorgen machen, die Situation sei für Frühchen weitestgehend normal und könne mal vorkommen. Melahat Yildiz findet jedoch keine Ruhe und lässt im April 2023 einen weiteren Bluttest durchführen.

Bei der letzten Untersuchung kommt raus: Die Leber und Milz des Kindes sind vergrößert. Die Blutergebnisse und die der Knochenmarkpunktion bestätigen letztendlich die Horror-Diagnose. Metehan hat tatsächlich Leukämie.

Yildiz erzählt: „Auch wenn ich es bereits geahnt habe - das war wie ein Schlag ins Gesicht. Das Gefühl kann man nicht beschreiben und ist einfach unerträglich. Wir wussten nicht, wie weit ausgeprägt die Krankheit ist und wie es weitergeht. Zu der Zeit hatten wir einige Krebsfälle in der Familie und unsere Angst war dementsprechend noch größer als ohnehin schon.“

Schnell ist klar, dass Metehan einen Stammzellenspender braucht. „Ich habe mich dann an die DKMS gewandt, viel nachgefragt, mir wurde direkt geholfen und wir haben einen Aufruf gestartet und direkt sehr viel Unterstützung bekommen. Viele Leute haben sich registriert. Bis heute sind es über 590 Registrierungen.“

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Metehans Kindergarten richtet ein Spendenkonto ein, um die Familie zu entlasten. Die Yildiz selbst legen zusätzlich ein PayPal-Konto namens „Gemeinsam Stark für Metehan“ an.

Kleines Happy End - doch die Sorgen bleiben

Familie Yildiz DKMS Leukämie
Gute Nachrichten! Metehans Schwester Aysemaz Merve (4) kommt als Spenderin in Frage. Trotzdem sorgt sich die Familie.
privat

Außerdem lässt sich die Familie erst vor kurzem typisieren – mit einem kleinen Happy End! Metehans (1) Schwester, Aysemaz Merve (4), kommt als Spenderin in Frage! „Den beiden wurde in der Uniklinik Dortmund Blut abgenommen, quasi als Bestätigungstypisierung. Das ist wichig für die weitere Behandlung. Es liegt eine Übereinstimmung von 100 Prozent vor, Aysemaz ist sein genetischer Zwilling.“ Wenn alles gut geht, könne die Transplantation im Oktober starten.

Trotzdem möchte sich die Familie nicht zu früh freuen, wie Mutter Melahat erklärt: „Uns – und vor allem den Kindern – steht ein steiniger Weg bevor. Deswegen wurde uns geraten, weiter nach einem potenziellen Spender zu suchen, falls Metehans Körper die Stammzellen seiner Schwester nicht annimmt.“ Yildiz liege generell am Herzen, dass sich so viele Menschen wie möglich bei der DKMS registrieren lassen, damit auch den vielen weiteren Patienten geholfen werden kann – und nicht nur ihrem Sohn.

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Eine Angst lässt die Mutter nicht los: Dass sie ihr 18 Monate altes Kind an den tückischen Krebs verliert. Doch nicht nur das: „Ich mache mir auch enorme Sorgen um meine Tochter. Aysemaz ist jetzt noch klein und versteht das Ausmaß noch gar nicht. Aber wenn es am Ende wirklich nicht passen oder klappen sollte und Metehans Körper die Stammzellen abstößt, dann möchte ich nicht, dass sie sich eines Tages Vorwürfe macht, wenn sie älter ist. Denn sie kann schließlich nichts dafür.“

Ein Wunsch wird sie nun durch die schwere Zeit bringen: „Wir möchten, dass unser Sohn auf dem Spielplatz spielen und seine Kindheit genießen kann.“ Die Daumen dafür sind ganz fest gedrückt!

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