Staatliche Aufgaben

Einzelhändler beklagen Angriffe bei Impfnachweis-Kontrollen

Kontrolle der 2G Regel im Einzelhandel in Bayern. Ein Schild am Eingang eines Geschaeftes weist auf die 2G Regel hin.Einlass nur mit FFP2 Maske und 2g Nachweis,Impfnachweis und Ausweisdokument bereithalten, Eintritt nur fuer geimpfte oder genesene Kunden,Personen, Impfnachweis und Personalausweis bereithalten. Smartphone,Handy.
Kontrolle der 2G Regel im Einzelhandel in Bayern.
Frank Hoermann / SVEN SIMON, picture alliance

Einzelhändler, die nicht zu den Geschäften des täglichen Bedarfs gehören, müssen in ihren Läden 2G-Kontrollen durchführen. Denn rein darf in fast allen Bundesländern eigentlich nur, wer Geimpft oder Genesen ist. Einigen Kunden scheint das zu lästig zu sein: Ob nicht geimpft oder Personalausweis vergessen – viele Händler berichten von wüsten Beschimpfungen und Übergriffen. Der Einzelhandelsverband fordert daher Änderungen bei den Kontrollpflichten.
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Einzelhandel fordert 2G-Stichprobenkontrollen

Der Einzelhandel hat eine zunehmende Zahl von Angriffen auf Mitarbeiter bei der Kontrolle von Corona-Impfnachweisen beklagt. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden beschimpft, bespuckt und auch aggressiv körperlich angegangen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes HDE, Stefan Genth, dem Nachrichtenportal T-Online. „Vorfälle dieser Art sind unerträglich.“ Menschen, die sich derart rücksichtslos verhielten, müssten klare Grenzen gesetzt werden.

Auch der Chef des Textildiscounters Kik, Patrick Zahn, erklärt gegenüber RTL: „Es sind unsere Kassiererinnen, die teilweise massiven Beschimpfungen ausgesetzt sind, wenn sie Kontrollen durchführen.“ Das ganze Gespräch im Video:

Mit der Kontrolle der Maskenpflicht und von 2G-Regeln übernehme der Handel staatliche Aufgaben. „Das darf nicht zum Dauerzustand werden. Das ist eine massive Überforderung der Unternehmen“, so HDE-Chef-Stefan Genth.

Der Verband plädiert dafür, die 2G-Regel zum Zugang nur für Geimpfte und Genesene im Einzelhandel wieder abzuschaffen oder zumindest anzupassen. „Es ist nicht einzusehen, warum in der U-Bahn, in der man eng an eng steht, stichprobenartige Kontrolle ausreicht, während beim Einkauf, wo Abstände eingehalten werden und die Aufenthaltsdauer geringer ist, jeder einzelne Kunde kontrolliert werden muss“, sagte Genth. Man müsse zu Stichprobenkontrollen übergehen dürfen. Zudem bekräftigte er die Forderung nach einer gesetzlichen Impfpflicht. (dpa/aze)