Knackig, knusprig, kohlenhydratarm?Doc Fleck verrät: Warum Knäckebrot nicht beim Abnehmen hilft

von Anna Kriller und Lena Wendt

Es ist kross, schmal, knusprig und sieht so schön leicht aus: Knäckebrot ist gefühlt ein Hauch von nichts – das kann doch nur gesund sein und beim Abnehmen helfen, oder? Leider nein, weiß Dr. Anne Fleck, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie. Denn tatsächlich ist das knackige Brot eines der kohlenhydratdichtesten Lebensmittel, die wir haben. Welche Kohlenhydrate besser sind, um gesund, schlank und fit zu bleiben und woran wir merken, dass wir davon eindeutig zu viel hatten.
Lese-Tipp: Doc Fleck – Warum wir beim Essen nicht trinken sollten

Wie viele Kohlenhydrate sollten wir zu uns nehmen?

Wie viele Kohlenhydrate wir zu uns nehmen sollten, ist sehr individuell, erklärt Dr. Anne Fleck („Doc Fleck“) im Interview mit RTL. „Wer sich viel bewegt, der kann da mehr zulangen, wer viel sitzt, der sollte sparsamer mit Kohlenhydraten sein.“

Merken können wir uns den richtigen Anteil auf unserem Teller so:

  • Die Hälfte des Tellers sollte mit Grünzeug voll sein. Das sollte ballaststoffreich, magenfüllend und wasserreich sein.

  • Eine Handgröße Eiweiß (zum Beispiel Rührei, Fisch, Pilze oder Geflügel).

  • Ein bis zwei Hände voll Kohlenhydrate, wenn man abnehmen möchte. Man kann sie aber auch ganz weglassen.

Achtung: Ein Sportler braucht mehr Kohlenhydrate – und darf das auch, so Doc Fleck.

Dr. Anne _Doc_ Fleck verstärkt das Team von RTL Deutschland

+++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Dr. Anne „Doc“ Fleck ist Fachärztin für Innere Medizin, Rheumatologie und Bestsellerautorin.
RTL (Kommunikation)

Welche Kohlenhydrate sind gut - und welche schlecht für uns?

Kohlenhydrate stecken nur in Brot, Nudeln und Reis? Stimmt nicht! Kohlenhydrate befinden sich in deutlich mehr Lebensmitteln. Allerdings sind die unterschiedlich gut für uns – und machen auch unterschiedlich lange satt.

Das hängt übrigens von ihrem glykämischen Index (GI) ab. Der gibt an, wie schnell die Kohlenhydrate zu Glukose verdaut und in die Blutbahn aufgenommen werden. Je höher der glykämische Index, desto schneller und höher steigt unser Blutzuckerspiegel und desto schneller fällt er danach auch wieder ab. Die Folge sind dann Heißhungerattacken.

Gute Kohlenhydrate (langsam verdaulich, machen uns lange satt und in gesundem Maße nicht dick):

  • Joghurt

  • Mandeln

  • Gemüse

  • Zuckerarmes Obst wie Beeren oder Äpfel

  • Hülsenfrüchte

  • Vollkornprodukte (vor allem mit vollem Korn)

Mittelmäßige Kohlenhydrate (sollten nur in Maßen gegessen werden):

  • Haferflocken

  • Marmeladen

  • Weizennudeln

  • Mango

Schlechte Kohlenhydrate (machen uns nicht lange satt und können schnell auf die Hüften gehen):

  • Pommes

  • Gummibärchen

  • Cornflakes

  • Bonbons

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Wussten Sie schon, dass....? Tipps und Tricks zum Abnehmen

Um gesund zu essen und sich leicht zu ernähren, greifen Sie auch gerne zu Knäckebrot statt normalem Brot? Gut nachvollziehbar, finden wir, denn das knackige Brot wirkt ja auch direkt viel leichter. Ein Trugschluss, weiß Doc Fleck:

„Knäckebrot ist eines der kohlenhydratdichtesten Lebensmittel, die wir haben. Das sieht so schön leicht und kross und schmal und knusprig. Macht aber einen starken Blutzuckerreiz und darum geht’s hier. Wir wollen den Blutzuckerspiegel stabil halten, damit die Zellen des Körpers gesund bleiben.“

Einen Trick für Kohlenhydrat-Fans haben wir trotzdem: Wer nicht so gerne auf Kartoffeln, Nudeln und Reis verzichtet, sollte sie nach dem ersten Kochen erkalten lassen. Denn dann gehen auch die Kohlenhydrate dieser leckeren Sattmacher weniger auf die Hüfte. Der Grund: Die Qualität des Kohlenhydrates ändert sich. In dem Lebensmittel entsteht beim Abkühlen die sogenannte resistente Stärke, erklärt Doc Fleck. Dieser Ballaststoff wiederum ist ein gutes Futter für unsere gesund- und schlankmachenden Darmbakterien.

Lese-Tipp: Wenn's mit der Diät nicht klappt: Wie Sie Ihre Darmflora in den Griff kriegen

Mehr Doc Fleck im Podcast "Dr. Anne Fleck - Immunsystem und Schlaf mit BRIGITTE LEBEN!"

Woran merken wir, dass wir zu viele Kohlenhydrate gegessen haben?

Der Bauch zwickt, wir werden müde und würden am liebsten eine Runde schlafen. Das Gefühl, zu viel gegessen zu haben, kennen wir alle. Doch woran merken wir gesundheitlich, dass wir insgesamt zu oft zu Kohlenhydraten greifen?

Hier könnte eine „Rampe zu Diabetes“ entstehen, erklärt Doc Fleck. Das zeige sich zum Beispiel durch Heißhunger, aber auch durch Bauchfett. Das könne übrigens auch bei schlanken Menschen auftreten. Wer sich unsicher sei, könne seinen Nüchtern-Blutzucker beim Hausarzt messen lassen.

Übrigens: „Gemüse ist die tollste Art, Kohlenhydrate zu tanken“, rät Doc Fleck. Man könne aber auch komplett verzichten, denn: „Unser Körper kann aus den Lebensmitteln Eiweiß und Fett Kohlenhydrate selber basteln, das heißt, man braucht Kohlenhydrate gar nicht zwingend aufzunehmen.“

Lese-Tipp: Doc Fleck erklärt Abnehm-Mythen – Sind Kohlenhydrate am Abend wirklich ein No-Go?

Und wenn's doch mal das Stück Kuchen sein soll?

Wer trotzdem nicht auf das geliebte Stück Kuchen ab und zu verzichten möchte, für den hat Doc Fleck noch einen Tipp: Essen Sie Kuchen, Kekse oder das leckere Dessert am besten direkt nach der Hauptmahlzeit. Denn: Nach der Hauptmahlzeit ist der Blutzuckerreiz vom Essen noch da und wir kurbeln ihn nicht nochmal neu an.

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